Geheimnisverrat beim iPad 2: Foxconn-Angestellte angeklagt

Drei Mitarbeiter des chinesischen Apple-OEM-Produzenten wurden bereits im März angeklagt, weil sie die Gestaltung des neuen Tablets an Zubehörhersteller weitergegeben haben sollen.

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Chinesische Behörden haben bereits im März drei Angestellte des taiwanisch-chinesischen OEM-Herstellers Foxconn angeklagt, weil sie Details zur Gestaltung von Apples iPad 2 verraten haben sollen. Wie das Fachblatt DigiTimes unter Berufung auf örtliche Quellen meldet, seien die Mitarbeiter bereits im vergangenen Dezember erstmals verhaftet worden. Die Personen hätten in der Foxconn-Fabrik in Shenzhen gearbeitet.

Die Angeklagten sollen das Design des iPad 2 an Zubehörhersteller verraten haben, denen es dann möglich war, ihre Produktion auf Apples neues Tablet frühzeitig einzustellen. Mittlerweile kommt es immer häufiger vor, dass Monate vor der Vorstellung neuer Apple-Hardware bereits Hüllen verfügbar sind, die sich später als erstaunlich prophetisch erweisen – entsprechend interessiert zeigt sich stets die Gerüchteküche. Die chinesischen Behörden scheinen die Vorfälle jedoch sehr ernst zu nehmen: Die Anklage der drei Mitarbeiter lautet auf Verrat von Geschäftsgeheimnissen.

Apple hatte bereits in den USA mit einem ähnlichen Thema zu tun: Dort bekannte sich kürzlich ein ehemaliger Global Supply Manager des Konzerns in einem Strafverfahren wegen Betruges, Verschwörung und Geldwäsche für schuldig. Paul D., der zwischen 2005 und 2010 für die Beziehungen zu Zulieferern bei dem Mac- und iPhone-Hersteller verantwortlich war, räumte ein, von asiatischen Zubehörherstellern Kickback-Zahlungen erhalten zu haben. Im Gegenzug verriet er geheime Informationen zu neuen Produkten, die den Firmen dann wiederum erlaubten, lukrative Verträge mit Apple auszuhandeln. (bsc)