Gerüchtecheck: Erstmals Absatzrückgang beim iPad?

Ein Börsenanalyst glaubt, dass Apple im zweiten Quartal erstmals weniger iPads ausliefern wird als im Vorjahresvergleich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Wird Apple zum ersten Mal in der Geschichte des iPad, dessen erste Generation bekanntlich im Frühjahr 2010 auf den Markt kam, weniger Geräte verkaufen als im Vorjahresvergleich? Dieser Meinung ist zumindest Ming-Chi Kuo, Analyst beim Finanzunternehmen KGI Securities. Er glaubt, dass Apple im zweiten Finanzquartal zwischen 10 und 15 Prozent weniger Tablets absetzen werde als im Vorjahresquartal – im Vergleich zum Vorquartal sogar 20 bis 25 Prozent weniger. Der Analyst rechnet mit nur noch 14 bis 15 Millionen abverkauften Geräten.

Sollte Kuo recht behalten, wäre das für Apple-Aktionäre ein neuerliches schlechtes Zeichen, nachdem der iPhone- und Mac-Hersteller bereits im letzten Quartal erstmals seit vielen Jahren einen Gewinnrückgang verzeichnen musste. Angeblich soll ausgerechnet das erst im vergangenen Herbst eingeführte iPad mini Treiber dieser Negativentwicklung sein. Kuo sagt voraus, dass es hier von Quartal zu Quartal zu einem Absatzrückgang um 40 Prozent kommen werde. Damit würden nur noch 6,2 Millionen Einheiten abgesetzt, während das iPad der vierten Generation bei 4,5 Millionen Einheiten läge.

Apple-Kunden mit iPad und iPad mini.

(Bild: dpa, Evert Elzinga)

Andere Anzeichen, dass die Nachfrage lahmen könnte: Apple hat in der letzten Woche die Preise seiner aufgearbeiteten iPad-mini- und iPad-4-Modelle im amerikanischen "Refurbished Store" gesenkt, dort kann man nun 15 Prozent sparen. Zuvor lag der Rabatt etwa bei einem iPad mini mit 32 GByte bei 40 US-Dollar, nun sind es satte 70 Dollar.

Und natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass Käufer darauf warten, dass Apple dem iPad mini endlich den noch fehlenden Retina-Bildschirm verpasst. Den Look des "großen" iPad, der sich in den letzten drei Generationen nur wenig verändert hat, hält der eine oder andere bereits für angestaubt.

Dass es zu einem Absatzrückgang von 10 bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal kommt, glauben wir aber nicht. Immerhin haben die für iPad-Verhältnisse günstigen Geräte, die Apple laut eigenen Angaben mit geringerer Marge verkauft, der Tablet-Linie neue Käufer beschert. Viele Nutzer sollen ein kompakteres und leichteres Gerät, das mit seinem Metallgehäuse wertiger wirkt als die vielen Android-Konkurrenten. Wir halten die Voraussage eines möglichen Nachfrageschwunds beim iPad mini daher für verfrüht. (bsc)