Getestet: Fujifilm Fotoservice PRO

Seite 2: Dunkle Problemzonen und Softproof-Praxis

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FFSpro bietet, neben der perzeptiven, zwei relativ farbmetrische Softproof-Methoden (Rendering Intents) zur Auswahl, eine ohne und eine „mit TK“ – das Kürzel steht für Tiefenkompensierung. Der relativ farbmetrische Rendering Intent passt zwar die Weißpunkte von Quell- und Zielfarbraum an, aber nicht die Schwarzpunkte. Sind diese unterschiedlich, kann es zum Clipping kommen, dem Abschneiden von Tonwerten. Das spielt gerade bei der Ausgabe eine Rolle, denn Druckfarbe ist nie völlig schwarz, der Schwarzpunkt der meisten Standardprofile ist aber mit dem Wert 0 definiert. Ohne weitere Maßnahmen werden alle helleren Werte, die noch unterhalb des Drucker-Schwarzpunkts liegen, abgeschnitten – es geht Tiefenzeichnung verloren. Die perzeptive Umrechnungsmethode erledigt die Tiefenanpassung quasi automatisch, und für die relativ farbmetrische Methode bieten die meisten Programme und eben auch FFSpro die Option „Tiefenkompensierung“. Diese Option ist deshalb fast immer empfehlenswert.

Roter Matschmohn: Der Softproof zeigt zuverlässig, wie schlecht differenziert FFSpro zum Beispiel hoch gesättigte rote Farben aufs Papier bringt. Hier hilft nur die Vor-Bearbeitung in einem Bildbearbeitungsprogramm.

Zur farbrichtigen Druckvorschau eines Bildes auf einem Monitor sind insgesamt drei Farbprofile nötig: Das Profil des Bildes selbst (Quellprofil), das Profil des Ausgabegerätes (Zielprofil) sowie das Monitorprofil. Das Bildprofil entnimmt das Programm den Exifdaten, fehlen diese, wird sRGB angenommen. Das Zielprofil erfährt FFSpro anhand des gewählten Produkts und Formats. Das Monitorprofil verrät das Betriebssystem. Im Test erwies sich der Softproof als eine recht zuverlässige Vorschau auf das Ergebnis. Verbesserungsmöglichkeiten beschränken sich aber auf die Auswahl eines anderen Rendering Intents.

Führt keiner zu einem akzeptablen Ergebnis, kann das Bild nur in einem Bearbeitungsprogramm geöffnet und manuell korrigiert werden – vorzugweise in einem Programm mit eigener Softproof-Funktion, um den Erfolg gleich kontrollieren zu können. Damit wird die Softproof-Funktion in Fujifilms Bestellsoftware aber überflüssig.

Uns fiel auf, dass ein Softproof in Photoshop etwas besser aussieht, als ein Softproof des gleichen Bildes mit dem gleichen Profil in der Fujifilm-Bestellsoftware. Während in Photoshop die tiefen Schatten noch durchsichtig blieben, soffen sie in FFSpro regelrecht ab, sowohl im Softproof als auch im ausbelichteten Papierbild. „Perzeptiv“ war dabei genauso schlecht wie „Relativ Farbmetrisch“, die Tiefenkompensierung brachte nur eine geringe Verbesserung. Möglicherweise liegt dies am von Fujifilm verwendeten Umrechnungsmodul – oder am Farbprofil selbst.