Getestet: Fujifilm Fotoservice PRO

Seite 3: Ergebnisse und Fazit

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Die Printerfarbräume vieler Anbieter - hier ein Fuji-Frontier-PD-Profil (Gittermodell), wie es von Foto.com als Softproof-Profil verwendet wird - sind größer als der „Foto“-Farbraum von von FFSpro (Farbkörper).

In punkto Tiefenzeichnung können die Ausbelichtungen auf kleinen Formaten (andere Produkte haben wir nicht getestet) von Fotoservice PRO nicht überzeugen, egal welchen Rendering Intent man wählt. Ähnliches gilt für die Zeichnung in den Lichtern, die auch zu wünschen übrig lässt. Die Konkurrenz ist da teilweise deutlich besser.

Die Brillanz der Farben ist okay. In hoch gesättigten Farben, besonders im Rot, gehen jedoch viele Differenzierungen verloren. Möglicherweise liegen einige dieser Mängel an einem zu „konservativen“ Farbprofil, das ja die Fähigkeiten des Belichters nicht nur wiederspiegelt, sondern auch bestimmt, bis zu welchen Grenzen diese ausgereizt werden. Es ist im Vergleich mit anderen Anbietern, die oft die gleichen Maschinen und Papiere verwenden, ungewöhnlich klein.

Fujifilm erlaubt mit dem neuen Fotoservice PRO dem Anwender erstmals, die Umrechnungsmethode selbst zu bestimmen, mit der die Bildfarben vor der Ausbelichtung vom Quellfarbraum in den Farbraum des Belichters konvertiert werden. Alle uns bekannten anderen Belichtungsdienste gewähren hier keine Eingriffe. Man kann aber davon ausgehen, dass immer entweder perzeptiv oder relativ farbmetrisch „mit Tiefenkompensierung“ umgerechnet wird. Dies sind auch die in FFSpro empfehlenswerten Methoden. Welche die besseren Ergebnisse verspricht, bringt die eingebaute Softproof-Funktion ans Licht – auf die Abzüge muss man nicht warten. Es ist ein guter Ansatz und zeigt, dass der Wunsch vieler Anwender nach reproduzierbaren Farben ernst genommen wird.

Wie stark die Unterschiede zwischen sRGB (rechts) und einem größeren, optimal in den Belichterfarbraum umgesetzten Farbraum (links eciRGB) auf dem Fotopapier ausfallen, lässt sich auf dem Monitor nur annähernd demonstrieren, da alle Monitore eine Cyan-Gelb-Schwäche haben.

Unzufrieden waren wir mit den Ergebnissen des Praxistests. In punkto Farbdifferenzierung in hoch gesättigten Bereichen sind andere, oft sogar preiswertere Anbieter deutlich besser, obwohl sie die Sättigung eher noch weiter ausreizen. Ausgesprochen schlecht ist die Zeichnung in den sehr hellen Lichtern und tiefen Schatten. Es kann einfach nicht sein, dass der Kunde hier gezwungen wird, seine Bilder manuell an die Eigenheiten von Fujifilm anzupassen, und damit auch noch den Bild-Tonwertumfang künstlich einzuschränken. Wenn der Kunde ein optimal durchgezeichnetes Bild in einem Standardfarbraum liefert, ist es Aufgabe des Dienstleisters, dies adäquat aufs Papier zu bringen. Zu hoffen ist, dass Fujifilm hier mit einem optimierten Profil nachbessert.

Was aber auch die Ergebnisse von Fujifilms Pro-Service deutlich zeigen: sRGB ist für die Bildausgabe auf Papier eher eine schlechte Wahl, da viele Farben im Cyan- und Blaubereich nur blass und undifferenziert dargestellt werden können. Die sRGB-Optimierung hilft, verstärkt aber insgesamt den Farbkontrast in oft unerwünschter Weise. AdobeRGB ist im Vergleich mit sRGB nur wenig besser. Empfehlenswert ist, die Fotos im Raw-Format aufzunehmen und aus dem Raw-Konverter mit einem größeren Farbraum zu exportieren, beispielsweise eciRGB oder mit dem optimal an die Fähigkeiten guter Ausgabegeräte angepassten Farbraum Photogamut. Noch größere Farbräume wie WideGamut oder ProphotoRGB sind für 8-Bit-Dateien schon wieder zu groß, diese sollten Sie nur zusammen mit 16 Bit Farbtiefe verwenden. FFSpro akzeptiert – auch das ist eine Besonderheit – TIF- und -PSD-Dateien in 16 Bit Farbtiefe. Diese sind allerdings wesentlich größer als 8-Bit-JPGs, was die Uploadzeiten vervielfacht. (ssi)