Girocard mit Rekordzahlen: Kontaktloses Bezahlen mit deutlichen Steigerungen

Immer häufiger bezahlen Menschen im Einzelhandel ohne Bargeld. Vor allem das kontaktlose Zahlen boomt. Die Pandemie verpasste dieser Bezahlart einen Schub.

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(Bild: Shutterstock/Pressmaster)

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Im Jahr 2020 haben Menschen in Deutschland so häufig bargeldlos mit der Girocard bezahlt wie nie zuvor. Knapp 5,5 Milliarden Transaktionen zählte die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme im Gesamtjahr 2020. Das ist rund eine Milliarde mal häufiger als noch im Jahr 2019. Als Treiber dieser Entwicklung macht Euro Kartensystem ganz klar die Coronavirus-Pandemie aus, denn auch das als besonders hygienisch eingestufte "kontaktlose Bezahlen" zeigte starke Zugewinne.

Der seit Jahren zu beobachtende Wandel zur Kartenzahlung habe sich in Zeiten der Pandemie weiter fortgesetzt, bilanzierte Euro Kartensystem. "Insbesondere das kontaktlose Bezahlen begegnet dem Wunsch der Kunden und des Handels nach Abstand und Hygiene", heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung zur Jahresbilanz.

Zum kontaktlosen Bezahlen zählt nicht nur der Vorgang, wenn die Girocard vor ein Lesegerät gehalten wird, sondern auch das Bezahlen mit der digitalen Girocard, beispielsweise im Smartphone. Eine Umfrage des Bitkom hatte erst kürzlich ergeben, dass das kontaktlose Zahlen per Smartwatch oder Smartphone beliebter wird.

Im Jahresdurchschnitt wurde den Angaben von Euro Kartensystem zufolge jeder zweite (50,1 Prozent) Bezahlvorgang mit der Girocard kontaktlos erledigt. Im Jahr 2019 lag dieser Durchschnitt noch bei 26,6 Prozent.

Der Einfluss der Coronavirus-Pandemie auf die Bezahlvorgänge lässt sich mit Blick auf Anfang und Ende 2020 auch genauer nachvollziehen. So lag im Januar 2020 der Anteil der kontaktlosen Bezahlvorgänge an den gesamten Girocard-Transaktionen noch bei 39 Prozent, im Dezember waren es dann 60,4 Prozent.

Gesteigert hat sich zudem die Zahl der Girocard-Terminals in Geschäften und auch hier wird die Coronavirus-Pandemie als Auslöser eingestuft. So erweiterten auch Geschäfte, die bisher vornehmlich auf Bargeld setzten, wie etwa kleinere inhabergeführte Läden sowie Bäckereien oder Kioske, ihr Bezahlangebot. Die Anzahl der aktiven Girocard-Terminals im Jahr 2020 stieg um über 30.000 auf bis zu 904.000 an.

Der durchschnittliche Bezahlbetrag mit der Girocard sank im vergangenen Jahr auf 43,14 Euro von zuvor 46,86 Euro. Die Deutsche Kreditwirtschaft hatte das Limit für die Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe im Handel 2020 von 25 auf 50 Euro pro Nutzung verdoppelt, um das kontaktlose Bezahlen noch bequemer zu gestalten, wie Euro Kartensystem erklärt. Bei kontaktlosen Zahlungen mit der Girocard erhöhte sich der Durchschnittsbetrag zugleich von 33,93 auf 35,31 Euro.

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(kbe)