GitHub Copilot kann jetzt Claude und Gemini statt GPT nutzen

Nutzer von GitHub Copilot haben nun die Wahl des KI-Modells. Außerdem veröffentlicht GitHub ein App-Entwicklungstool, das ohne Coding auskommen soll.

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GitHub hat auf seiner Entwicklerkonferenz in San Francisco eine Kooperation mit Anthropic angekündigt.

(Bild: dzi/heise online)

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GitHub lässt Entwicklern zukünftig die Wahl, welches Sprachmodell sie im Coding-Assistenten Github Copilot einsetzen wollen. Das kündigte CEO Thomas Dohmke bei der Eröffnung der Hauskonferenz GitHub Universe in San Francisco an.

Zu den verfügbaren Modellen gehören neben GPT-4o auch Claude 3.5 Sonnet von Anthropic und Googles Gemini 1.5 Pro. Auch OpenAIs neue Modelle o1-preview und o1-mini stehen Entwicklern zur Auswahl. Claude ist ab sofort verfügbar, Gemini folgt "in den kommenden Wochen", so GitHub. Bislang setzte Copilot zum Generieren von Programmcode angepasste Varianten von OpenAIs GPT ein.

"Es gibt nicht das eine Modell, das alle Szenarien abdeckt", erklärte Dohmke. Ein Multi-Modell-Ansatz sei die Zukunft der KI-Code-Generierung, denn "Entwickler erwarten, mit den Modellen zu bauen, die für sie am besten funktionieren", so der CEO weiter.

Besonders Anthropic drängt mit seinem Modell Claude stärker in den Geschäftskundenmarkt und tritt damit in direkte Konkurrenz zu OpenAI. Die kürzlich angekündigte Version 3.5 beherrscht neue Funktionen wie das Auslesen und Bedienen eines Computer-Desktops.

In der Ankündigung von GitHub kommt neben Anthropic-Mitgründer Jared Kaplan auch Google-Cloud-CEO Thomas Kurian zu Wort. Der bestätigt, was auch der GitHub-Chef zum Ausdruck brachte: "Entwickler wollen eine breite Auswahl an Modellen", so Kurian. Ein Sprecher von OpenAI wird in der Pressemitteilung nicht zitiert.

GitHubs Eigentümer Microsoft hatte über die letzten Jahre Milliardensummen in OpenAI investiert. Allerdings ist die Beziehung der beiden Unternehmen komplizierter, seit OpenAI ankündigte, seine Gemeinnützigkeit aufgeben zu wollen. Offiziell betrachtet Microsoft den GPT-Entwickler sogar als Konkurrenten.

Neben der Wahlfreiheit des Modells kündigte GitHub mit Sparks ein neues Werkzeug an, das sogenannte "Mikro-Apps" vollständig über Anweisungen in natürlicher Sprache erstellt – so zumindest das Versprechen von GitHub.

Entwickler können dabei eine Live-Vorschau des generierten Codes sehen und bearbeiten. Allerdings betont GitHub, dass zur Bedienung von Sparks keine Programmierkenntnisse nötig seien. Die so generierten Anwendungen laufen auf Desktops und Mobilgeräten.

"Viel zu lange gab es eine unüberwindbare Einstiegshürde, die die große Mehrheit der Weltbevölkerung von der Softwareentwicklung abhielt", sagte Thomas Dohmke. Der GitHub-CEO glaubt, dass es mithilfe von KI-Werkzeugen weltweit zukünftig eine Milliarde Softwareentwickler gibt.

Zu der Reihe weiterer Ankündigungen gehört die Integration von Github Copilot in Apples Entwicklungsumgebung Xcode. Außerdem sind Copilot Extensions, erstmals vorgestellt im Mai 2024, ab Anfang 2025 für alle Nutzer zugänglich.

Ab sofort in einer öffentlichen Vorschau verfügbar sind Security-Kampagnen, bei denen Copilot Autofix eine große Menge an Code auf Sicherheitslücken überprüft. Das Sicherheits-Feature hatte im Sommer die Betaphase verlassen. Die neuen Security-Kampagnen sind für Advanced-Security-Kunden in GitHubs Enterprise Cloud verfügbar.

Die Ankündigungen erfolgten im Rahmen der Entwicklerkonferenz GitHub Universe, die am 29. und 30. Oktober 2024 in San Francisco stattfindet.

(dzi)