Google: Offenbar versehentliches Leak ermöglicht Blick hinter die Kulisse

Wie Google die Suchergebnisse sortiert, ist ein gut gehütetes Geschäftsgeheimnis. Nun hat ein versehentliches Leak wohl wertvolle Einblicke ermöglicht.

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Die Seite von Google auf einem Tablet in den Händen einer Person, die auf das Suchfeld tippt.

(Bild: Twin Design/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Google hat offenbar versehentlich tausende Seiten zur Dokumentation der eigenen Suchmaschinentechnik öffentlich gemacht und der SEO-Branche womöglich extrem wertvolle Hinweise gegeben. Das hat ein US-Unternehmer bekannt gemacht, der aus den Informationen auch herausgelesen haben will, dass einige Angaben darin dem widersprechen, was Google seit Jahren über die Grundlagen seiner Suchergebnislisten behauptet. Demnach handelt es sich um Erklärungen zur sogenannten "Content Warehouse API" von Google, in denen mehr als 14.000 Attribute aufgelistet werden, die Google zur Gewichtung von Suchergebnissen benutzt. Welches Gewicht ihnen jeweils zugestanden wird, geht daraus nicht hervor. Google hat sich bislang nicht geäußert.

Publik gemacht hat das Leak ein Mann namens Rand Fishkin, seine Firma SparkToro widmet sich unter anderem der Suchmaschinenoptimierung (SEO). In einem langen Blogeintrag führt er aus, wie er auf die offenbar versehentlich auf GitHub eingestellte Dokumentation aufmerksam gemacht wurde. Die wurde demnach wohl durch einen automatischen Prozess am 27. März eingestellt und am 7. Mai heruntergenommen. Während dieser Zeit angefertigte Kopien sind weiterhin online abrufbar. Für die SEO-Branche dürften sie enorm wertvoll sein und dafür sorgen, dass mit viel mehr Hintergrundwissen daran gearbeitet wird, Internetseiten an die Spitze der Ergebnislisten von Google zu bringen.

Laut dem Blogeintrag enthalten die Erläuterungen gleich mehrere Beispiele für Attribute, die Google für die Gewichtung von Internetseiten verwendet, obwohl Google das jeweils geleugnet hat. So würden die Angaben beweisen, dass Google eben doch Klicks von Nutzern und Nutzerinnen des Chrome-Browsers verwendet, um die Suchergebnisse zu verbessern. Zudem zeigten sie, dass Google eben doch das Alter einer Domain in die Gewichtung einbezieht. Die Dokumentation lässt sich online einsehen, der US-Konzern hat sich bislang nicht geäußert. Es bleibt abzuwarten, welche Folgen das Leak für die SEO-Branche hat.

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(mho)