Google-Books-Befürworter formieren sich

Universitäten, Bürgerrechtler und Sehbehinderte unterstützen Googles Einigung mit Urhebern über Buchdigitalisierungen. Der Internetdienstleister sorge dafür, dass möglichst viele Werke vielen Menschen zur Verfügung stehen.

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Kurz vor Ende der Frist für Eingaben zum so genannten Google Book Settlement haben sich Befürworter der Einigung mit den Urhebern über Buchdigitalisierungen zu Wort gemeldet. Zu ihnen gehören Universitäten, Bürgerrechtler, Studenten und ein Behindertenverband. Wade Henderson, Chef der Leadership Conference on Civil Rights, sagte laut einem BBC-Bericht, seine Organisation unterstütze Google, da das Unternehmen jedem Menschen gleichermaßen Zugang zu Wissen verschaffen wolle. Der verbesserte Zugang zu Informationen ist auch das Argument, das die US Student Association vorbringt. Die National Federation of the Blind rechnet laut Medienberichten damit, dass mit Google Books sehbehinderten Menschen Bücher in einer Anzahl zur Verfügung stehen könne, wie es sie in der Geschichte bisher noch nicht gegeben habe.

Unterdessen hat das zuständige Gericht in New York wegen Wartungsarbeiten am elektronischen System für die Eingabe von Schriftsätzen die eigentlich am heutigen Freitag endende Abgabefrist bis zum kommenden Dienstag verlängert. Am Montag ist in den USA Feiertag. Gestern hat der Online-Einzelhändler Amazon seine Stellungnahme abgegeben, zuvor hatten bereits der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Bundesregierung Bedenken angemeldet und sich die Open Book Alliance unter anderem mit Microsoft und Yahoo formiert. Ihnen steht Sony als Befürworter der Einigung gegenüber.

Im Vorgriff darauf, dass das New Yorker Gericht die Einigung bewilligt, hat Google seine Richtlinien für die Nutzung seiner Büchersuche überarbeitet. Sie wurden nach Angaben des Unternehmens mit der Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission abgesprochen und sind noch nicht vollständig; eine ausführlichere Version soll nach der Gerichtsentscheidung präsentiert werden. Jetzt schon steht aber fest, dass Nutzer der Büchersuche für die Recherche und beim Blättern in Buchseiten keinen Google-Account benötigen. Diesen brauchen aber alle, die über den Internetdienstleister ein Buch kaufen wollen. Allerdings wird ihnen zugesichert, dass sie die Daten über einen Kauf löschen können. (anw)