Google Chrome bekommt integrierte KI-Unterstützung wie eine Schreibhilfe

Google baut KI in seinen Browser ein. Chrome kann künftig bei Formulierungen helfen, Tabs intelligent sortieren und das Design per Stichwort personalisieren.

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Chrome-Logo auf Laptop-Bildschirm

(Bild: monticello / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Googles Webbrowser Chrome wird in künftigen Versionen bei drei Funktionen mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet. So soll die KI Browser-Tabs intelligent organisieren und das Design des Browsers nach Eingabe von Stichworten individuell gestalten können. Zudem wird eine KI-Schreibhilfe eingebaut, die bei Formulierungen etwa von Forum-Beiträgen, Kommentaren, Online-Bewertungen und -Anfragen unterstützen kann.

Die Schreibunterstützung ähnelt Googles experimenteller KI-Suche namens SGE (Search Generative Experience), die nicht nur suchen, sondern auch längere Inhalte aus dem Internet zusammenfassen und Programmierern das Verständnis sowie die Fehlersuche in Code erleichtern kann. Aber SGE kann auch beim Schreiben etwa von E-Mails Formulierungen anhand des gewählten Sprachstils vorschlagen, ob es eher formell oder salopp klingen soll.

Die Schreibhilfe im Chrome könne beim Formulieren von Bewertungen etwa von Produkten oder Dienstleistungen bei Online-Händlern oder Google-Maps oder auch beim Ausfüllen von Kontaktformularen unterstützen, wie Google schreibt. Diese Funktion wird wie SGE noch als experimentell bezeichnet und erst nächsten Monat ausgerollt. Dann können Nutzer in Textboxen oder -feldern die rechte Maustaste klicken und die Schreibhilfe auswählen. Nach Eingabe einiger Worte wird die KI dann einen Text vorschlagen, dessen Länge und Tonalität der Formulierungen angepasst werden kann.

KI-Unterstützung beim Texten

(Bild: Google)

Die beiden anderen neuen KI-Funktionen Chromes werden in den USA bereits innerhalb der nächsten Tage verfügbar sein. Dazu gehört das intelligente Organisieren der Browser-Tabs. Tabs können bekanntlich gruppiert werden, um die Tab-Leiste bei einer Vielzahl von Tabs übersichtlicher zu gestalten, etwa bei der Reiseplanung oder dem Online-Shopping bei gleichzeitiger News-Recherche. Mit der KI-Funktion kann Chrome Gruppen vorschlagen und anlegen, basierend auf den bereits geöffneten Tabs. Das wird erreicht per Rechtsklick auf einen Tab und die Auswahl von "Ähnliche Tabs organisieren". Die KI schlägt dabei auch Namen und Emojis vor, um die Tab-Gruppen einfacher zu erkennen.

Das Anpassen des Browser-Designs wird ebenfalls bald von KI unterstützt. Wird bei einem neuen Tab rechts unten auf "Chrome anpassen" geklickt, öffnet sich eine Seitenleiste. Bislang lassen sich dort Farben und Farbkombinationen auswählen, aber auch Design-Vorschläge von Künstlern. Künftig kann das Design-Thema mit KI anhand von Stichworten selbst erstellt werden. Zudem kann eingestellt werden, ob die Darstellung animiert ist und in welchem Maße. Das erinnert an Googles Betriebssystem Android 14, mit dem Hintergrundbilder auf Pixel-Smartphones ebenfalls per Stichwort von einer KI generiert werden können.

Die drei neuen KI-Funktionen werden im Chrome sowohl auf Windows als auch auf macOS verfügbar sein. Da sie als noch experimentell eingestuft sind, werden sie zunächst nicht für Kunden im Geschäftsbereich oder für Bildungseinrichtungen ausgerollt. Im Laufe dieses Jahres will Google zudem mehr KI und maschinelles Lernen in Chrome integrieren, einschließlich des neuen KI-Modells Gemini, durch die das Surfen im Internet noch einfacher und schneller werden soll.

(fds)