Google Drive: Bei 5 Millionen Dateien ist Schluss – auch wenn keiner davon weiß
Im Cloudspeicher Google Drive dürfen User nur 5 Millionen Dateien hochladen. Das verschweigt Google aber der zahlenden Kundschaft und sorgt damit für Ärger.
Wer Cloudspeicher bei Google Drive gebucht hat, darf dort nur 5 Millionen Dateien ablegen – unabhängig von der Größe des bezahlten Plans. Das mussten viele User nun selbst herausfinden, denn Google informierte selbst die zahlende Kundschaft nicht über das neu gesetzte Limit, das offenbar seit Mitte Februar 2023 gilt.
Beschwerden von Nutzern
Reddit-User r/ra13 berichtet in einem Post im Google-Subreddit davon, dass er beim Versuch, seinem Google-Drive-Speicher eine Datei hinzuzufügen, schon am 14. Februar erstmals eine generische Fehlermeldung erhalten habe. Diese habe ihn darauf hingewiesen, dass er das "Limit für die Anzahl der Dateien (…), die von diesem Account erstellt wurden, überschritten" habe. Seit Mitte März verkündet die Fehlermeldung mehr Details: "Error 403: Dieses Konto hat das Erstellungslimit von 5 Millionen Items überschritten. Um weitere Items zu erstellen, verschieben Sie die Items in den Papierkorb und löschen Sie sie endgültig."
Der Google-Issue-Tracker bestätigt den Bericht auf Reddit. Dort haben 183 Menschen angegeben, ebenfalls betroffen zu sein, darunter sowohl Privat- als auch Firmenkonten. Das Dateilimit gilt zudem offenbar unabhängig von der Größe des bezahlten Cloudspeichers von 2 TByte bis 20 TByte. Im Gegensatz zur Begrenzung auf 400.000 Dateien, die man mit anderen teilen kann, gibt es auf die 5-Millionen-Gesamt-Grenze aber keine Hinweise in offiziellen Google-Dokumenten.
It's a feature, not a bug
Der initiale Post im Issue Tracker ging deshalb noch von einem Bug aus und bat Google darum, diesen zu beheben. Nun bestätigte der Cloud-Anbieter gegenüber dem englischsprachigen IT-Newsportal Ars Technica aber, dass die Obergrenze keineswegs ein Versehen sei. Vielmehr sei das Limit "eine Schutzmaßnahme, die verhindern soll, dass unser System in einer Weise missbraucht wird, die die Stabilität und Sicherheit des Systems beeinträchtigen könnte" zitiert Ars Technica einen Google-Sprecher. Das sei aber kein größeres Problem, da man nur die Anzahl von Dateien begrenze, die Einzeluser jeweils hochladen dürften. Damit habe das Limit "keine Auswirkungen auf die große Mehrheit unserer Nutzer", in der Praxis sei "die Anzahl der betroffenen Nutzer verschwindend gering".
(jvo)