Google I/O: Voice Access ermöglicht Android-Sprachsteuerung für grundlegende Bedienschritte

Sprachsteuerung nicht nur für komplexe Dinge wie Suchanfragen oder den Erwerb von Kinokarten, sondern für kleine, grundlegende Bedienschritte – das verspricht die neue Google-App Voice Access.

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Google Voice Access ermöglicht Sprachsteuerung für grundlegende Bedienschritte

(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.

Voice Access soll Android-Geräte auch für jene User eröffnen, die keinen Touchscreen bedienen, aber Sprachbefehle geben können. Im Unterschied zum Google Assistant geht es bei Voice Access nicht um komplexe Dialoge auf inhaltlicher Ebene, sondern um die grundlegenden Bedienschritte wie scrollen, klicken oder die Nachbearbeitung von Texten.

Nutzer können bei Voice Access viele Befehlen einsetzen, darunter "scroll down" (scrolle nach unten), "scroll to the bottom" (scrolle ganz nach unten), "delete last word" (lösche das letzte Wort), oder einfach "tap …" (tippe auf …). Bei diesem Befehl kann der Text eines Buttons oder Links ebenso ausgesprochen werden, die die Nummer des Elements. Weil nicht jedes klickbare Elemente eine Textbeschreibung hat, blendet Voice App für jedes klickbare Element eine Nummer ein.

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Außerdem kann zwischen der herkömmlichen Spracheingabe samt "OK, Google", etwa zum Diktieren kurzer Texte, und Voice Access gewechselt werden. Beispielsweise kann eine Kurznachricht diktiert werden ("Die Party beginnt um 7") und anschließend korrigiert werden ("ersetze 7 durch 8"). Diese Demonstration hatte es den anwesenden Entwicklern besonders angetan.

Google Voice Access Beta (7 Bilder)

Für die Sprachsteuerung werden Apps und Funktionen mit Nummern versehen
(Bild: Google)

Voice Access wurde anlässlich der Google I/O in einen öffentlichen Beta-Test gehoben. Unter g.co/VoiceAccess kann jeder User sein Google Konto für den Test registrieren. Das schaltet die Funktionen von Voice Access frei, sobald die App über den Play Store installiert wurde. Unterstützt werden Geräte ab Android 5.0 Lollipop. Voraussetzung für den Betrieb ist die Aktivierung der "OK, Google"-Funktion sowie die Deaktivierung des Sperrbildschirms.

In einem ersten Versuch von heise online akzeptierte Voice Access auch einige Befehle auf Deutsch, nachdem die Systemsprache auf Deutsch umgestellt war. Allerdings waren die englischen Befehle leichter zu erraten. Die App blendet auch immer kurz ein, was sie gerade gemacht hat ("tapped send"), und das immer auf Englisch. Außerdem zeigte sich, dass sich die Bedienung von Android-Apps einfacher gestaltet als die Navigation in Webseiten. So gelang es zwar, m.heise.de aufzurufen; doch wurde die den Weblinks zugeordneten Nummern teilweise nicht dort eingeblendet, wo der jeweilige Link zu sehen war.

In der Folge scheiterte das Aufrufen der Links. Auch das Scrollen, das in Android Apps simpel war, klappte auf der Webseite noch nicht. Für einen Beta-Test ist so etwas aber keine Schande. Für User mit motorischen Einschränkungen kann Voice Access Tausend-zu-Eins bedeuten. Aber auch für professionelle Anwendungen, in denen der Benutzer nicht zugreifen kann oder darf, ist der Einsatz von Voice Access naheliegend, etwa in sterilen oder besonders schmutzigen Umgebungen.

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(kbe)