Google: Noch mehr KI zieht in die Suchmaschine
In den USA erweitert Google die AI Overviews und testet einen AI Mode. Beides kommt nach wie vor so mittelgut an.

Das Google-Logo an einem Gebäude.
(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)
Googles KI-Antworten in der Suche, die AI Overviews, sind bisher in Deutschland nicht verfügbar. In den USA etwa werden sie hingegen bereits erweitert. Mehr Suchanfragen sollen mit einem Text in natürlicher Sprache beantwortet werden, der oberhalb aller Links steht. "Like it or not", schreibt The Verge dazu, also "ob es dir gefällt oder nicht". Und das scheint die Stimmung passend aufzugreifen. So richtig gut kommen die AI Overviews nämlich offenbar noch nicht an.
Laut Google nutzen immer mehr Menschen die Funktion, mehr als eine Milliarde Menschen, heißt es im Blogbeitrag. Gemeint ist wohl, mehr als eine Milliarde Menschen hat überhaupt Zugriff darauf. Die AI Overviews sind nämlich keine Funktion, die man an- und ausschalten kann. Google entscheidet, wann sich eine KI-Antwort lohnt, also wann es sinnvoll ist, eine Frage mit einem Fließtext zu beantworten, statt mit einer Linkliste.
Und das sollen ab sofort mehr Fragen sein. Basis für die AI Overviews ist Gemini, Googles großes Sprachmodell, das nun auf Version 2.0 gehoben wird. Entsprechend, so schreibt es Google, können auch schwierigere Fragen, etwa beim Coden oder aus dem Bereich Mathematik beantwortet werden – und das besser und schneller, sodass auch mehr AI Overviews erscheinen. Zudem war es bisher so, dass man mit einem Google-Konto eingeloggt sein musste, um die AI Overviews zu sehen. Dem ist künftig nicht mehr so. Auch der Ausschluss von Jugendlichen wird aufgehoben.
Spannungsfeld KI in der Suche
Die AI Overviews lagen schon das ein oder andere Mal daneben – Kleber auf Pizza und Nudeln in Benzin waren keine Glanzantworten der Suchmaschine. Ob das häufiger der Fall ist, als etwa bei Perplexity oder der Suche mit ChatGPT ist allerdings unklar, bisher scheint es nur Erfahrungsberichte zu geben und keine Analysen. Auf jeden Fall scheinen sich die Menschen schwerer damit zu tun, Googles KI-Antworten zu nutzen, als die der Konkurrenz. Google selbst hat eine Funktion eingeführt, wie man die KI-Antworten verhindern kann. Unter "mehr" findet sich eine reine textbasierte Websuche. In der US-Presse und in sozialen Netzwerken war die Rede davon, die Funktion helfe, die AI Overviews "endlich loszuwerden".
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Der neue AI Mode ist zunächst in Googles Testumgebung Labs in den USA zu finden. Dabei geht es um die Reasoning- und multimodalen Fähigkeiten von KI, mit denen noch komplexere Fragen beantwortet werden können. Man bekommt also auf jede Frage eine KI-generierte Antwort samt weiterführenden Fragen und Links zu den Quellen. Neu ist auch, dass Google nicht mehr nur auf die Webinhalte zugreift, sondern auch den eigenen Knowledge Graph nutzt. Das ist die gigantische Datenbank von Google, in der Informationen gesammelt werden – von der Höhe des Eiffelturms bis zu den stetig aktualisierten Öffnungszeiten von Restaurants und Museen und Produkten, die man kaufen kann.
Google schreibt dazu, es sei ihnen nach wie vor am wichtigsten, dass die Menschen mit der Suchmaschine die Inhalte aus dem Internet finden, die sie suchen. Für Inhalteersteller entsteht jedoch die Problematik, dass wenn ihre Inhalte bereits in der KI-Übersicht zu lesen sind, niemand mehr auf den Link klickt und so auf die Webseite kommt. Über die Werbung auf der Webseite verdienen die Webseitenbetreiber jedoch in der Regel Geld. Dieses bisher gängige Geschäftsmodell bröckelt dank KI.
(emw)