Google lässt Trumps soziales Netzwerk weiterhin nicht im Play Store zu

Die Android-App des Truth Social ist wegen mangelnder Moderation nicht im Play Store verfügbar, erklärt jetzt ein Google-Sprecher.

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(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

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Bereits seit Februar dieses Jahres ist Donald Trumps Social-Network-App in Apples App-Store verfügbar. Google weigert sich hingegen nach wie vor, die Android-App zuzulassen. Nun hat ein Konzernsprecher erklärt, es liege an fehlender Moderation in dem Netzwerk.

In einem Artikel von Axios wird Google wie folgt zitiert: "Am 19. August haben wir Truth Social mitgeteilt, dass sie mit ihrer App-Einreichung gegen mehrere Standard-Richtlinien verstoßen, sowie ihnen zum wiederholten Male gesagt, dass effektive Systeme zur Moderation von Beiträgen eine Bedingung der Nutzungsbedingungen für jede App ist, die im Play Store veröffentlicht wird." Tatsächlich führt der Artikel auch ein Beispiel auf, welche Inhalte nicht mal mit einem Hinweis versehen werden, dass sie fragwürdig sein könnten: Es handelt sich um einen Aufruf zum Töten.

Gleichzeitig sind finanzielle Schwierigkeiten des Konzerns hinter dem Truth Social bekannt geworden. Mitarbeiter des Internetproviders Rightforge behaupten zumindest, es gäbe unbezahlte Rechnungen der Trump Media & Technology Group (TMTG) in Höhe von etwa 1,6 Millionen US-Dollar. Es soll sich um die monatlich auflaufenden und vertraglich bindenden Zahlungen handeln, die seit März nicht beglichen werden. Offiziell bestätigt haben das weder Rightforge noch die TMTG. Auch eine vollständige Integration der TMTG in den Mutterkonzern Digital World Acquisition ist bislang ausgesetzt worden. Diese hatte im vergangenen halben Jahr an der Börse einen Wert von 6,2 Millionen US-Dollar verloren.

Der US-Ex-Präsident Donald Trump hatte das eigene soziale Netzwerk gegründet, nachdem er infolge des Angriffs auf das Capitol von allen gängigen Plattformen ausgeschlossen wurde. Er selbst hatte sich allerdings kaum in seinem Truth Social zu Wort gemeldet – anders als es früher bei Twitter, wo er sich ausgesprochen regelmäßig zu sehr vielen Themen äußerte. Trotz gestiegenem Mitteilungsbedürfnis seinerseits folgen Trump nur etwa vier Millionen Menschen im Truth Social, verglichen mit einer Reichweite von etwa 200 Millionen auf Twitter, sind das eher wenig.

Auch war bereits vor dem öffentlichen Start der Plattform aufgefallen, dass diese starke Ähnlichkeiten zu Mastodon aufweist – es wurde vermutet, die Entwickler haben sich bei dem Code des offenen Netzwerks bedient. Fehlerseiten zeigten sogar das Mastodon-Maskottchen an. Ein Bruch der Open-Source-Lizenz.

(emw)