Google sponsert Roboterwettrennen zum Mond

20 Millionen winken beim "Google Lunar X Prize" demjenigen, der es schafft, bis Ende 2012 ein privat finanziertes Gefährt auf dem Mond zu landen.

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Wer es schafft, bis zum 31. Dezember 2012 ein privat finanziertes Gefährt auf der Mondoberfläche zu landen, dort mindestens 500 Meter zurückzulegen und ein Datenpaket zur Erde zu senden, der bekommt 20 Millionen US-Dollar. Das Geld hat die X Prize Foundation zusammen mit dem Such- und Werbedienstleister Google ausgeschrieben. Die beiden versprechen sich für den "Google Lunar X Prize" ein Wettrennen zum Mond, an dem sich weltweit Privatunternehmen beteiligen.

Die X Prize Foundation ist eine gemeinnützige Organisation zu Bildungszwecken. Sie hatte beispielsweise den Ansari X Prize in Höhe von 10 Millionen US-Dollar für private Suborbitalflüge ausgeschrieben, den sie im Oktober 2004 an die Macher des SpaceShipOne übergab. Der nun ausgelobte Preis soll Ingenieure und Unternehmen zur Entwicklung kostengünstiger Methoden zur Weltraumforschung mithilfe von Robotern inspirieren und motivieren. Das Unternehmen Space Exploration Technologies (SpaceX) bietet den teilnehmenden Teams 10 Prozent Preisnachlass auf Falcon-Raketen. Das SETI-Institut stellt kostenlos Abwärtsstrecken für das Allen Telescope Array zur Verfügung.

Ein Wettbewerber hat sich bereits gefunden: das Team des Robotik-Pioniers William Whittaker von der Carnegie Mellon Universität (CMU), das sich auch schon an Roboter-Auto-Wettrennen beteiligte. Der Mond-Wettbewerb sei eine Herausforderung, der Whittaker nicht widerstehen konnte, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Demnach verfolgt er die Idee, einen Roboter zum Mond zu bringen, bereits seit mehr als zehn Jahren.

Insgesamt sind für den Preis 30 Millionen US-Dollar ausgeschrieben. Neben dem Hauptgewinn gibt es einen zweiten Preis in Höhe von 5 Millionen US-Dollar und Bonuspreise im Wert von ebenfalls 5 Millionen US-Dollar. Falls der Hauptgewinn bis zum 31. Dezember 2012 nicht eingestrichen wird, läuft der Wettbewerb noch zwei Jahre weiter, allerdings beträgt der Hauptgewinn dann nur noch 15 Millionen US-Dollar. Bonuspreise werden für das erfolgreiche Abschließen weiterer Aufgaben vergeben, wie beispielsweise das Zurücklegen von Entfernungen jenseits von 5000 Metern, Fotografieren der von Menschenhand geschaffenen Gegenstände wie zum Beispiel Apollo-Hardware, Entdecken von Wasservorkommen.

"Bei Moon 2.0, der zweiten Ära der Monderforschung, handelt es sich nicht um das Streben nach 'Flaggen und Fußabdrücken'", erläutert Google in einer Mitteilung. "Dieses Mal fliegen wir zum Mond, um dort zu bleiben." Der Mond sei das Sprungbrett ins Sonnensystem und liefere Lösungen für Energieknappheit und Klimawandel. Den Mond hat auch die japanische Weltraumbehörde JAXA ins Visier genommen. Heute Morgen startete sie eine Trägerrakete vom Typ H-IIA ins All, die gleich drei künftige Mond-Trabanten an Bord hat. Weitere Mondmissionen haben unter anderem China, Großbritannien, Russland, Deutschland und die USA im Sinn. (anw)