Grafikkarten GeForce RTX 3000: Seasonic bestätigt 12-Pin-Stromanschluss

Neue Kabelstränge von Netzteilhersteller Seasonic unterstreichen Spekulationen, dass Nvidia zumindest teilweise auf überarbeitete Stromanschlüsse bei den kommenden Spielergrafikkarten GeForce RTX 3000 (Codename Ampere) setzen könnte. Das Zubehör mit dem Namen "Nvidia 12 Pin PCIe Molex Micro-Fit 3.0 Connector" verbindet einen 12-Pin-Stecker mit zwei achtpoligen (proprietären) Anschlüssen am Netzteil und funktioniert daher nur an Seasonics modularen Modellen.

Entsprechende Kabel hat der Hersteller unter anderem an die Webseite Hardwareluxx geschickt und stellen keine Fälschungen dar.

Derzeitige Spezifikation überholt

Die bisher eingesetzten 8- und 6-Pin-Anschlüsse stammen noch aus Zeiten, als Grafikkarten deutlich weniger Leistung aufgenommen haben als heutige Highend-Boliden mit teils 300 Watt und mehr. Nach PCI-Express-Spezifikation dürfen solche Kabel maximal 75 (6 Pin) beziehungsweise 150 Watt (8 Pin) übertragen. Da leistungsstarke Grafikkarten längst zwei oder drei Anschlüsse benötigen, weichen Netzteilhersteller die Spezifikation auf und setzen häufig auf Y-Kabel, die mehr Energie über die Adern schleusen als eigentlich vorgesehen.

Ein moderner 12-Pin-Anschluss würde solche Konstruktionen überflüssig machen und gleichzeitig den Platzbedarf auf Platinen senken. Die Pin-Abstände sind mit 3 zu 4,2 mm deutlich geringer, sodass der gezeigte Stecker nur etwa so groß ausfällt wie bisherige Achtpolanschlüsse. Sechs 12-Volt-Adern sollen derweil mindestens 6 Ampere übertragen können, was etwa 430 Watt ergäbe.

Schrittweise Einführung

Rücksprachen in Herstellerkreisen ergaben, dass Nvidia einen neuen Standard wohl kaum von 0 auf 100 durchboxen wird. Der 12-Pin-Anschluss dürfte, wenn überhaupt, bei den eigenen Founders Edition zum Einsatz kommen, während Dritthersteller vorerst weiter auf 8- und 6-Pin-Stecker setzen. Damit Nutzer nicht direkt ein neues Netzteil kaufen müssen, wird unter anderem Seasonic die neuen Kabel als Zubehör anbieten.

Im Notfall wären einfache Adapter von zweimal 8- auf einmal 12-Pin denkbar, die auch auf Y-Stränge passen – dann natürlich ohne Vorteil bei den elektrischen Eigenschaften. Bei Billig-Netzteilen ist Vorsicht geboten.

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(mma)