"Green Friday" statt "Black Friday": Umwelthilfe fordert Ende der Rabattschlacht

Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine Abschaffung von Rabatttagen wie den Black Friday oder Cybermonday. Stattdessen solle mehr repariert werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 170 Kommentare lesen
Alte Computer, Smartphones und weiterer Elektroschrott.

(Bild: Veja/Shutterstock.com)

Stand:
Lesezeit: 2 Min.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert den Handel auf, Aktionstage wie den Black Friday oder den Cybermonday abzuschaffen. Diese würden zur Verschwendung von Ressourcen sorgen. Laut Prognosen des Handelsverbandes Deutschland werden am Black Friday und Cyber Monday 5,9 Milliarden Euro für Aktionsware ausgegeben. Dies geschehe zulasten der Umwelt. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, plädiert daher für einen "Green Friday" mit günstigen Angeboten, um defekte Geräte zu reparieren, anstatt zum Neukauf zu motivieren. Die DUH appelliert an Verbraucher, funktionsfähige Ware so lange wie möglich zu nutzen und defekte Produkte reparieren zu lassen.

Nach den Tagen des Konsumrauschs erfolgt laut DUH oftmals eine Flut von Retouren, die vernichtet werden. Ein Verbot dafür gebe es nicht. "Jedes Jahr werden in Deutschland 17 Millionen retournierte Artikel zerstört", erklärt Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft. Er bezeichnete es als "Armutszeugnis", dass die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke, es in ihrer Amtszeit nicht geschafft habe, "eine durchsetzungsfähige Rechtsverordnung auf den Weg zu bringen, um diese unsägliche Ressourcenverschwendung zu verhindern". Seiner Ansicht nach müsse die nächste Bundesregierung die Retourenvernichtung stoppen.

Darüber hinaus warnt die DUH vor illegal importierten Produkten, die über Online-Marktplätze erworben werden und oft nicht den geltenden Umwelt- oder Sicherheitsstandards entsprechen. "Insbesondere an den Aktionstagen um den Black Friday werden über Online-Verkaufsplattformen viele illegale Importprodukte angeboten. Diese erfüllen zumeist keine hierzulande gültigen Umweltauflagen oder Produktsicherheitsstandards. Deshalb müssten laut DUH Online-Plattformen für illegal angebotene Produkte haftbar gemacht werden, sofern Hersteller, Vertreiber oder Bevollmächtigte in Deutschland nicht greifbar seien. Außerdem müssen die Plattformen vor dem Verkauf über ihren Marktplatz dafür sorgen, dass alle Sorgfaltspflichten, wie etwa Informationen zur Entsorgung oder die Rücknahme alter Elektrogeräte, eingehalten werden", so Fischer.

In eigener Sache: heise online bei WhatsApp

Keine Tech-News mehr verpassen: heise online auch bei WhatsApp abonnieren!

Wir schicken einmal am Tag die wichtigsten Nachrichten aus der Redaktion.

(mack)