Grenzkontrolle mit EasyPASS ab sofort im Regelbetrieb

Das automatische Grenzkontrollsystem EasyPASS der Bundespolizei ist nach erfolgreichen Tests nun im Regelbetrieb. Bis Anfang 2015 sollen 100 dieser Systeme an deutschen Flughäfen zum Einsatz kommen.

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Von
  • Detlef Borchers

Das von der Bundespolizei betriebene automatische Grenzkontrollsystem EasyPASS hat den Probebetrieb erfolgreich absolviert. Es wurde nach Angaben des Bundesinnenministeriums heute in den Regelbetrieb überführt worden.

Derzeit sind 37 dieser Grenzkontrollsysteme an deutschen Flughäfen im Einsatz. Bis Anfang 2015 sollen insgesamt 100 Spuren die Arbeit der Beamten unterstützen und die Schengenraum-Ein- bzw. -Ausreise beschleunigen. Am Flughafen Hamburg soll in einem weiteren ein rollstuhlgerechtes EasyPASS-System ausprobiert werden. Das von der Bundesdruckerei und Secunet gelieferte System soll zudem von beiden Firmen international vermarktet werden.

Deutsche Personalausweise schnitten im Vergleich schlechter ab.

Nach Angaben des Ministeriums haben im Probetrieb 350.000 Reisende gute Erfahrungen mit EasyPASS gemacht. Das System soll unter der geforderten Prüfzeit von 20 Sekunden pro Person ab Einlesen der elektronischen Passinformationen bleiben und mit hinreichender Genauigkeit trotz unterschiedlicher Qualität der elektronischen Reisepässe arbeiten. Genauere Angaben zur Zurückweisungsrate und den Überwindungsproben im Testbetrieb wollten weder Bundespolizei noch Herstellerfirmen nennen. Die größte Fehlerquelle seien falsch dem Lesegerät präsentierte Ausweise, weshalb das Demonstrations-Video mehrfach überarbeitet werden musste.

Ausgerechnet deutsche Ausweise schnitten im europäischen Vergleich offenbar etwas schlechter ab, da die Fotos für Pässe und Personalausweise auf den Einwohnermeldeämtern eingescannt werden. Die Bundesdruckerei als Herstellerin der Pässe und neuen Personalausweise dementierte die Einschätzung und verwies auf ausgefeilte Prüfroutinen im eigenen Haus. Dieser Medienbruch soll jedoch künftig vermieden werden: Aktuell läuft ein Pilotprojekt des BSI in den Städten Köln und Göttingen, bei dem die Fotografen die Passfotos per De-Mail direkt zur Meldebehörde schicken. (axk)