Größeres Display, flacheres Gehäuse: Google stellt Pixel 9 Pro Fold vor

Das Google Pixel 9 Pro Fold ist flacher als sein Vorgänger, entfaltet aber ein größeres Display. Auch die Samsung-Konkurrenz stellt das Pixel in den Schatten.

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Mann hält Falthandy von Google

(Bild: Google)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Robin Brand

Google hat auf dem "Made by Google"-Event ein schlecht gehütetes Geheimnis gelüftet und sein zweites Falt-Smartphone vorgestellt. Es hört analog zu den parallel vorgestellten Geschwistermodellen auf den Namen Pixel 9 und trägt den Zusatz "Pro Fold". Im Vergleich zu seinem Vorgänger macht es einiges anders.

Ein 6,3"-OLED-Bildschirm im 20:9-Format dient dem Google Fold als Außendisplay.

(Bild: Google)

Die markanteste Änderung betrifft das kantige Kameramodul, das nun aus zwei untereinander angeordneten Leisten besteht. Google baut das 9 Pro Fold flacher, schmaler und länger als den Vorgänger (zusammengeklappt: 155,2 × 77,1 × 10,5 vs. 139,7 × 79,5 × 12,1 mm) und auch dünner als das Samsung Galaxy Z Fold6 (12,1 mm). Maßstab in dieser Hinsicht bleibt allerdings das flunderflache Honor Magic V3 (zusammengeklappt 9,3 Millimeter, Dicke jeweils ohne Kamerabump). Obwohl Google das Fold erfolgreich auf Diät gesetzt hat (257 statt 283 Gramm), bleibt es das Schwergewicht unter den Foldables. Front- und Rückseite des Geräts werden von Gorilla Glass Victus 2 geschützt. Das Gehäuse ist gemäß IPX8 auch gegen kurzzeitiges Untertauchen unter Süßwasser geschützt, nicht aber gegen Staub.

Direkt sichtbarer Unterschied zum recht stämmigen Google-Erstling: Das 6,3"-Frontdisplay des 9 Pro Fold baut im schmaleren 20:9-Format, das auch viele nicht faltbare Smartphones nutzen. So ist mehr Platz in der Höhe, aber weniger in der Breite auf dem Schirm. Das Ergebnis: Das schmalere Gerät lässt sich besser einhändig bedienen, wenn es zusammengeklappt ist. Aufgeklappt entfaltet sich ein 8 Zoll großer, fast quadratischer Bildschirm; marginal größer als das Innendisplay des Honor Magic V3 und spürbar größer als der Hauptschirm des Samsung Fold6.

Die Bildschirme erreichen laut Google enorme Spitzenhelligkeiten von bis zu 2700 cd/m2. Das wäre noch etwas heller als das brillante Display des Fold6, allerdings haben wir die Herstellerangaben in späteren c't-Tests meist nicht ganz nachmessen können. Die farbstarken OLED-Panels erreichen eine maximale Bildwiederholrate von 120 Hertz für eine flüssige Darstellung von Scrollbewegungen oder in Spielen, die die hohe Bildrate unterstützen. Laut Datenblatt regelt allerdings nur das Innendisplay die Bildrate bei Bedarf auch auf bis zu 1 Hertz herab, um Akku zu sparen, wenn zum Beispiel nur die Uhrzeit im Always-on-Modus dargestellt wird. Das Außendisplay, das man in aller Regel häufiger im Always-on-Modus verwendet, stellt dagegen immer mindestens 60 Hertz dar. Beide Displays erreichen Punktdichten um 400 dpi.

In den zwei markanten Leisten auf der Rückseite des Fold bringt Google Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Tele unter.

(Bild: Google)

Beim SoC überspringt Google eine Generation und wechselt vom Tensor G2 direkt auf die vierte Generation. Schon der G3 hatte seinen direkten Vorgänger sowohl in Sachen CPU- als auch GPU-Performance um 20 bis 30 Prozent überflügelt, war seinerseits aber deutlich hinter der Konkurrenz von Apple und Qualcomm zurückgeblieben. Der Prozessor kann auf 16 GByte RAM zurückgreifen. Der Flashspeicher fasst je nach Variante 256 oder 512 GByte und ist nicht erweiterbar.

Während der SoC wohl über Jahre hinaus genügend Leistungsreserven haben wird, wäre eine Verbesserung der Laufzeit des Fold angezeigt. Vor allem unter Last waren die des Vorgängers jämmerlich kurz. Spielten wir ein 4K/120fps-Video auf dem Innendisplay ab, gingen schon nach 6,2 Stunden die Lichter aus. Zum Vergleich: Samsung Fold5 und 6 hielten in dem Szenario 11 respektive 12 Stunden durch. Der reine Blick aufs Datenblatt macht wenig Hoffnung: Um das Gerät flacher zu bauen, musste Google auch an den Akku des Foldables ran. Dieses trägt nun eine 4650-mAh-Batterie in sich anstelle des 4821-mAh-Akkus im Vorgänger. Am Kabel lädt es mit maximal 45 Watt, auf einer Qi-Schale nimmt es drahtlos 15 Watt entgegen.

Fast unverändert sind die Kameras des Foldables. Wie gehabt pflanzt Google dem Gerät derer fünf ein, zwei davon sind vor allem für Selfies und Videotelefonate zuständig. Sowohl im Außen- als auch im Innendisplay sitzt eine weitwinklige 10-Megapixel-Knipse. Auf der Rückseite des Smartphones prangen drei Kameras in den auffälligen Leisten. Der weitwinkligen 48-Megapixel-Hauptkamera (82°, f/1,7) stehen ein Ultraweitwinkel (127°, f/2,2, 10,5 MP) und ein Tele (23°, f/3,1, 10,8 MP) zur Seite. Im Vergleich mit den meisten High-End-Smartphones belichten die Objektive des Fold kleinere Sensoren. Für die Hauptkamera verwendet Google einen 1/2"-Sensor.

Das Fold kommt mit Android 14 und nicht etwa Version 15 auf den Markt, das Google zu einem späteren Zeitpunkt ausrollt. Google sichert Betriebssystem- und Sicherheitsupdates für die kommenden sieben Jahre zu. Das ab sofort vorbestellbare Fold kostet in der 256-GByte-Variante 1899 Euro, für den doppelten Speicher verlangt Google 2029 Euro.

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