Großmeister verlieren im Fischerschach-Wettkampf

In einem Duell über zwei Partien schlug das Freeware-Programm Spike den Weltklasse-Großmeister Peter Swidler mit 1,5 : 0,5 Punkten. Swidlers Kollege Radjabow kam gegen das Programm Shredder mit 2 : 0 unter die Räder.

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Von
  • Lars Bremer

Im Duell der Weltmeister im Fischer-Schach unterlag heute der russische Großmeister Peter Swidler gegen das Freeware-Programm Spike mit 0,5 zu 1,5; sein Kollege Teimour Radjabow verlor sogar beide Partien gegen das Programm Shredder. Beim Fischer-Schach wird die Aufstellung der Figuren auf der Grundreihe vor der Partie ausgewürfelt.

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Während die erste Partie Radjabows wegen zweier früher Fehler nach nur 16 Zügen mit einem Sieg Shredders endete, konnte Swidler die Stellung lange unter Kontrolle halten. "Irgendwann hatte ich dann einen konkreten Gewinnplan, war aber zu ungeduldig und bin taktisch überfahren worden.", sagte Swidler nach seiner Niederlage gegenüber heise online. "Das war schon eine Enttäuschung, weil ich vorher ein Remis sicher hatte." In der zweiten Runde holzte er so schnell wie möglich viele Figuren ab und erreichte problemlos das Unentschieden. Radjabow hatte weniger Glück; er versuchte es mit Betonschach und einer verbauten Stellung, doch Shredder fand am Ende die richtigen Hebel.

Die Programme können zwar nicht auf gespeichertes Eröffnungswissen zurückgreifen, kommen aber dank ihrer Rechenkraft dennoch gut durch diese Partiephase: Spike untersuchte im Mittel 1,2 Millionen Stellungen pro Sekunde, Shredder etwa 800.000. Beide spielten auf DualCore-Laptops mit 1,8 GHz und 512 MByte RAM, die Sponsor Livingston zur Verfügung stellte.

Für Shredder und Titelverteidiger Spike ist das Turnier aber noch nicht beendet: Sie spielen mit 19 weiteren Programmen ab morgen um die Weltmeisterschaft. (Lars Bremer) / (anw)