Großrechner kurbeln das Server-Geschäft an

Um knapp 18 Prozent auf 13,2 Milliarden US-Dollar stiegen laut IDC die weltweiten Server-Umsätze im zweiten Quartal 2011. IBM und Fujitsu profitierten besonders vom Verkauf ihrer Mainframes und Supercomputer.

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Von
  • Matthias Parbel

Während die Stückzahlen weltweit verkaufter Server im zweiten Quartal 2011 um 8,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf 2,1 Millionen stiegen, konnten sich die Hersteller über ein Umsatzwachstum von fast 18 Prozent auf 13,2 Milliarden US-Dollar freuen, wie die Marktforscher von IDC berichten. Vor allem bei Großrechnern der Mainframe-Klasse war ein überdurchschnittliches Wachstum um fast 23 Prozent zu verzeichnen. Davon profitierten insbesondere IBM und Fujitsu. Mit dem K Computer übernahmen die Japaner nicht nur die Führung in der Top500-Liste der Supercomputer, der Rechner bescherte Fujitsu im Quartalsvergleich außerdem einen Umsatzschub von über 130 Prozent. Laut IDC hat allein der K Computer wesentlich dazu beigetragen, die Verkaufserlöse von Linux-Systemen um 47,5 Prozent auf 2,1 Milliarden US-Dollar klettern zu lassen. Linux-Server decken damit ein Fünftel des Gesamtmarktes ab.

IBM verdankt Mainframe-Rechnern der System-z-Plattform, die rund 9 Prozent des Marktes abdecken, erneut deutlich zweistelliges Umsatzwachstum. Im vierten Quartal in Folge verkaufte IBM System-z-Rechner im Gegenwert von über einer Milliarde US-Dollar und rühmt sich selbst, im zweiten Quartal des laufenden Jahres bei Kunden weltweit mehr als 840 Serversysteme von Wettbewerbern ersetzt zu haben. Gemessen über alle Serverklassen hinweg steigerte IBM die Erlöse um 24,5 Prozent auf rund 4 Milliarden US-Dollar und schloss damit wieder zu Hewlett-Packard an der Marktspitze auf. Die beiden Konkurrenten decken gemeinsam deutlich über die Hälfte (60,3 Prozent) des gesamten Server-Geschäftes weltweit ab.

Das Gros der ausgelieferten Systeme machen weiterhin die x86-Server aus, deren Umsätze laut IDC um 15,1 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2010 auf 8,4 Milliarden US-Dollar stiegen. Die verkauften Stückzahlen kletterten dabei um 5,4 Prozent auf 1,9 Millionen Server. Anders als im eher flauen PC-Geschäft legten hier die durchschnittlichen Verkaufspreise (average selling price – ASP) im neunten Quartal in Folge zu. Dieser Trend werde sich auch weiter fortsetzen, erklärte IDC-Analyst Reuben Miller, da Unternehmenskunden ihre IT-Infrastruktur immer stärker auf x86-Serven konsolidieren und dazu Rechner in höherwertigen Konfigurationen anschaffen. Auch der damit einhergehende Trend zu Blade-Servern bleibe ungebrochen. Die Erlöse mit Blade-Servern wuchsen im Quartalsvergleich um fast 27 Prozent auf rund 2 Milliarden US-Dollar, während die verkauften Stückzahlen um über 6 Prozent zulegten. Blade-Server – darunter 89 Prozent x86-Systeme – decken inzwischen über 15 Prozent der gesamten Server-Umsätze ab.

Top 5 Server-Anbieter weltweit, Q2-2011
Hersteller Q2-2011 Umsatz Q2-2011 Marktanteil Q2-2010 Umsatz Q2-2010 Marktanteil Umsatzwachstum
IBM 4.008$ 30,5% 3.219$ 28,9% 24,5%
HP 3.922$ 29,8% 3.589$ 32,2% 9,3%
Dell 1.814$ 13,8% 1.725$ 15,5% 5,1%
Oracle(Sun) 941$ 7,2% 903$ 8,1% 4,2%
Fujitsu 849$ 6,5% 363$ 3,3% 133,6%
Andere 1.621$ 12,3% 1.355$ 12,1% 19,7%
gesamt 13.156$ 100,0% 11.154$ 100,0% 17,9%
Quelle: IDC 2011; Angaben in Millionen US-Dollar

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