Grünen-Verbraucherpolitikerin will Diebstahlsicherung für Handys

"Die großen Mobilfunkbetreiber müssen endlich eine wirksame 'Klau-Sicherung' in ihren Handys integrieren", forderte Ulrike Höfken. Das könne über eine Selbstverpflichtung der Betreiber oder eine Gesetzesregelung wie in Großbritannien geschehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Grünen-Verbraucherschutzpolitikerin Ulrike Höfken hält eine rechtliche Regelung zur Diebstahlsicherung von Handys für sinnvoll. "Die großen Mobilfunkbetreiber müssen endlich eine wirksame 'Klau-Sicherung' in ihren Handys integrieren", sagte Höfken in einem Gespräch mit dpa. Das könne über eine Selbstverpflichtung der Betreiber oder eine Gesetzesregelung wie in Großbritannien geschehen. "Die nächste Bundesregierung muss das Gespräch mit den Betreibern suchen."

"Durch eine Software-Umstellung und eine vernetzte Datenbank unter den Betreibern würde sich der Handy-Diebstahl nicht mehr lohnen", sagte Höfken. Bisher bieten die meisten Anbieter beim Diebstahl eines Mobiltelefons nur die Sperrung der SIM-Karte (Subscriber Identity Module) an. Damit wird verhindert, dass auf Kosten des Eigentümers weiter telefoniert wird. "Das gestohlene Handy kann aber problemlos mit einer anderen SIM-Karte betrieben werden", sagte Höfken. Nur die Firma Vodafone biete bisher eine Diebstahlsperre für Handys.

Eine Sperre für einzelne Handys ist über die individuelle Gerätenummer, die so genannte IMEI (International Mobile Equipment Identity), möglich. Sperrt ein Mobilfunkbetreiber ein geklautes Handy über seine IMEI, lehnt das Netz jegliche Anmeldeversuche mit diesem Mobiltelefon ab, auch wenn im Handy nicht die mit dem Gerät gestohlene SIM-Karte steckt. Vodafone bietet diesen Service seit August vergangenen Jahres bundesweit an. Die gesperrte IMEI-Nummer wird zudem an eine internationale Sperrliste übermittelt -- es ist damit in allen Handynetzen weltweit unbrauchbar, die auf diese Sperrdatei zurückgreifen. Da T-Mobile, E-Plus und O2 vergleichbare Dienste nicht anbieten und diese Sperrliste nicht abfragen, kann man gesperrte Handys in deren Netzen weiterbenutzen -- unabhängig von einer eventuell gesperrten SIM-Karte.

Die Verbraucherschutzpolitikerin schlug nun gegenüber dpa ebenfalls eine zentrale Sperrliste vor. "Über eine zentrale Sperrliste könnten Mobilfunkbetreiber ein als gestohlen gemeldetes Handy vom Netzzugang ausschließen." Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte im Juni bereits an die Mobilfunkbetreiber appelliert, den Diebstahlschutz von Handys zu verbessern. Die Zahl geraubter Mobiltelefone hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht, meinte die GdP, ohne genauerer Zahlen zu nennen. (jk)