Grünes Rechenzentrum in Helsinki eröffnet

Das Rechenzentrum mit Meerwasserkühlung soll über 4500 finnische Haushalte mit Fernwärme versorgen.

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Von
  • Susanne Nolte

Der internationale IT-Dienstleister Atos hat ein 2000 m2 großes Rechenzentrum in Helsinki eröffnet, das sein IT-Equipment mit Meerwasser kühlt und private Haushalte mit Wärme und Warmwasser versorgt. Das neue Vorzeige-RZ liegt im Stadtteil Suvilahti direkt am Meer. Der vom finnischen Bau-Unternehmen Academia errichtete und betriebene Rechenzentrums-Komplex befindet sich in einem ehemaligen Elektrizitätswerk des Energieversorgers Helsingin Energia, die bereits seit längerem mit Meerwasser kühlen. Academia seinerseits war bereits an mehreren RZ-Bauprojekten mit Wärme- und Energierückgewinnung beteiligt.

Erst 2010 hatten beide Firmen unter der Uspenski-Kathedrale in Helsinki ein ähnliches Rechenzentrum, mit gleicher Technik, aber im kleineren Maßstab errichtet. Etwa 500 Privathaushalte versorgt das RZ seither mit Wärme und Warmwasser. Über 4500 Familien sollen beim Suvilahti-Projekt in den Genuss der von den Servern erzeugten Fernwärme kommen. Beauftragt hatte es im Dezember 2010 noch die Siemens IT Services and Solutions, die aber 2011 von Atos übernommen wurde.

Dass der Outsourcing-Spezialist nach der Übernahme der Siemens-Abteilung das Projekt dennoch vorangetrieben hat, hat mehrere Gründe. Vor allem eignet sich Finnland durch seine Pionier-Rolle in der Rechenzentrumstechnik, eine stabile Gesellschaft, das kühle Klima und die Verfügbarkeit großer Mengen Kühlwasser und nicht zuletzt durch die vorhandene Infrastruktur für die Verwertung der Serverwärme. Ähnlich sieht das Google. Die US-Firma hatte erst im Sommer 2011 im finnischen Hamina eine ehemalige Papiermühle zu einem Rechenzentrum mit Meerwasserkühlung umgebaut. (sun)