Gruppensurfen mit Mobilcom
Das Büdelsdorfer Telekommunikationsunternehmen Mobilcom hat anders als die Deutsche Telekom kein Problem mit dem Anschluss eines DSL-Routers.
Während die Deutsche Telekom die Nutzung eines T-DSL-Anschlusses am liebsten auf einen Benutzer beschränken würde, liefert das Büdelsdorfer Telekommunikationsunternehmen Mobilcom für einen DSL-Anschluss bereits Hardware für den gleichzeitigen Anschluss von mehreren Rechnern mit. Das DSL-Modem Cisco 677i enthält einen dhcp-Server, der an bis zu zwölf (etwa über einen Hub) angeschlossene PCs interne, aus dem Internet nicht erreichbare IP-Adressen vergibt. Nach Angaben von Mobilcom-Sprecher Torsten Kollande ist eine gemeinsame Nutzung durch mehr als einen Anwender in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen abgedeckt. Die Nutzer müssten sich dann eben die verfügbare Bandbreite (768 kBit/s im Download, 128 kBit/s beim Upload) teilen.
Für den DSL-Zugang muss der Kunde – anders als bei den DSL-Angeboten von Telekom und Arcor – keine Software auf dem PC installieren, da der DSL-Router die Einwahl beim Provider übernimmt. Mobilcom trennt die Verbindung nicht nach einer bestimmten Zeit, der Zugang lässt sich somit quasie wie eine Standleitung benutzen.
Wer jedoch auf einem seiner LAN-Rechner Server-Dienste anbieten möchte, ist mit dem Mobilcom-DSL-Angebot nicht gut bedient: Anfragen aus dem Internet versanden im Router – er leitet sie nicht an einen der internen PCs weiter, die schließlich nur über eine "private" IP-Adresse verfügen. Prinzipiell wäre eine Weiterleitung via Portmapping (siehe "Gemeinsam ins Netz", c't 24/2000, Seite 232) zwar möglich, doch liefert Mobilcom keine Router-Konfigurationssoftware mit. Das im Router enthaltene Web-Interface zur Konfiguration ist nicht frei geschaltet, die dafür notwendigen Zugangsdaten fehlen.
Bisher bietet Mobilcom die mit einem Festnetzanschluss gekoppelte DSL-Flatrate nur in Berlin, Dortmund, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart an. Der ADSL-Zugang kostet monatlich pauschal 99 Mark, die Vertragslaufzeit beträgt mindestens 6 Monate. Für die Bereitstellung des DSL-Anschlusses fällt eine einmalige Einrichtungspauschale in Höhe von 199 Mark an. Zusätzlich entstehen Kosten für die Bereitstellung des Ortsnetzanschlusses: Die monatliche Grundgebühr für den analogen Anschluss beträgt 29 Mark, beim ISDN-Mehrgeräteanschluss 39 Mark. (ll)
