HDTV drahtlos: NEC funkt mit 1 GBit/s

Der japanische Elektronikkonzern NEC hat mit Hilfe von Mikrowellen-Transceivern im 60-GHz-Bereich erstmals eine Datenübertragungsrate von einem GBit pro Sekunde erreichen können.

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Der japanische Elektronikkonzern NEC hat mit Hilfe von Mikrowellen-Transceivern im 60-GHz-Bereich erstmals eine Datenübertragungsrate von 1 GBit/s erreichen können. Das reicht nach Angaben des Unternehmens aus, um darüber Fernsehbilder in High Definition (kurz HDTV) inklusive Ton zu übertragen, ohne die Signale vorab zu komprimieren. Damit würden nicht nur die für die Kompression notwendigen Bausteine entfallen, eine unkomprimierte Übertragung eigne sich nach Unternehmensangaben zudem besser für die Übertragung schneller Bewegtbilder. Bis zu 20 MByte pro Sekunde benötigt bereits die Übertragung komprimierter Bewegtbilder bei Blu-Ray und HD-DVD.

Gegen Störungen durch Menschen, die die Funkstrecke unterbrechen, setzt NEC auf Zwei-Empfängersysteme (Diversity), das Signal selbst soll via amplitude shift keying (ASK-Modulation) übertragen werden.

Der 60 GHz-Bereich eignet sich nach Angaben von NEC besonders, weil anders als bei WLAN (2,4 GHz und 5 GHz) oder UWB (zu aktuellen und kommenden Funktechniken siehe Kabel kappen in heise mobil) keine Interferenzprobleme mit anderen in diesem Frequenzband sendenden Geräten zu befürchten seien. In Deutschland könnte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post noch ein Veto einlegen, da der genutzte Frequenzbereich bereits anderweitig vergeben ist. Weitere Details zu dieser Funktechnik will NEC am 12. Juni auf dem International Microwave Symposium in amerikanischen Long Beach vorstellen. (ll)