HP-Chefin und Compaq-Boss sollen angeblich 115 Millionen US-Dollar bekommen

Carly Fiorina und Michael Capellas sollen nach dem Vollzug der geplanten Fusion der beiden Unternehmen angeblich neue Anstellungsverträge mit hohen Grundgehältern, Boni und Aktienoptionen erhalten.

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  • dpa

Die Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina und Compaq Computer-Chef Michael Capellas sollen nach dem Vollzug der geplanten Fusion der beiden Unternehmen angeblich lukrative Anstellungsverträge mit hohen Grundgehältern, Boni und Aktienoptionen erhalten. Der ins Auge gefasste Gesamtwert wurde von Walter B. Hewlett, einem HP-Verwaltungsratsmitglied und Sohn eines der beiden Firmengründer, auf 115 Millionen Dollar (132 Millionen Euro) beziffert. Dies hat Hewlett am Dienstag erklärt. Er ist der Hauptgegner der geplanten Fusion zwischen den beiden Computerriesen.

Er habe HP mehrfach dazu bewegen wollen, die Kompensationspakete zu veröffentlichen, erklärte Hewlett. HP habe dies wiederholt abgelehnt. Die Details der in Betracht gezogenen Pakete für Fiorina und Capellas seien für die Aktionäre im Hinblick auf geplante HP-Compaq-Fusion bedeutsam, betonte Hewlett. Er warf HP vor, "den Ball verstecken zu wollen".

HP erklärte in einer Stellungnahme, man könne nicht bekannt geben, was noch nicht entschieden sei. Es existierten keine neuen Beschäftigungsverträge. Der Verwaltungsrat werde nach der Fusion entscheiden, ob es neue Anstellungsverträge geben werde und zu welchen Bedingungen. HP warf Hewlett Fehlinformationen und bizarres Verhalten vor.

Nach Darstellung des Wall Street Journal sollte Fiorina im Zuge eines zweijährigen Anstellungsvertrages jährlich 1,6 Millionen Dollar Grundgehalt, jährliche Boni von 4,8 Millionen Dollar und sechs Millionen Aktienoptionen mit einem gegenwärtigen Wert von 57 Millionen Dollar erhalten. Compaq-Chef Capellas zweijähriger Anstellungsvertrag würde ein jährliches Grundgehalt von einer Million Dollar, jährliche Boni von 3,8 Millionen Dollar und vier Millionen Aktienoptionen mit einem derzeitigen Wert von 38 Millionen Dollar beinhalten.

Die Auseinandersetzungen zwischen Hewlett und dem Unternehmen im Zusammenhang mit der geplanten Übernahme von Compaq Computer durch HP werden immer erbitterter. Sie spielen sich in fast täglichen ganzseitigen Zeitungsanzeigen und immer schärfer formulierten Pressemitteilungen beider Seiten ab. Beide Seiten wollen die Aktionäre auf ihre Seite ziehen. Die Transaktion hat nach derzeitigen Kursen einen Wert von rund 21,6 Milliarden Dollar.

Die HP-Aktionäre sollen am 19. März über die Transaktion abstimmen und die Compaq-Anteilseigner einen Tag später. Hewlett hat die Mitglieder der Packard-Gründerfamilie sowie die Stiftungen der Hewlett- und Packard-Gründerfamilie hinter sich. Zusammen kontrollieren sie 18 Prozent der HP-Aktien. Sie wollen gegen die Fusion stimmen. (dpa) / (anw)