HP-Verantwortliche wegen angeblicher Insidergeschäfte verklagt

Anteilseigner schöpfen Verdacht, weil CEO Mark Hurd, andere leitende Manager und Aufsichtsratsmitglieder kurz vor Aufkommen der Spitzelaffäre des Konzerns besonders viele Aktien verkauft und den Kurs gestützt haben sollen.

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HP-Anteilseigner haben leitende Manager und Aufsichtsratsmitglieder ihres Konzerns verklagt, weil sie von Mai bis Anfang September zusammengenommen Aktien im Wert von 38,9 Millionen US-Dollar verkauft haben sollen. Dieser Zeitraum liegt unmittelbar vor Bekanntwerden der Spitzelaffäre des Unternehmen. Allein in den letzten zweieinhalb Wochen vor den ersten Berichten über den Skandal hätten "hochrangige HP-Eingeweihte" so lebhaft mit Aktien gehandelt wie schon seit fünf Jahren nicht mehr, berichtet die New York Times. Die Kläger werfen den Beklagten vor dem California Superior Court in Santa Clara County außerdem vor, Mitte August Aktienrückkäufe in Höhe von 6 Milliarden US-Dollar veranlasst zu haben, um den Aktienkurs zu stützen.

Die Kläger gehen davon aus, dass die Beklagten noch vor Bekanntwerden der internen Spionagetätigkeiten über Informationen verfügten, die sie zu ihrem Handel veranlasst haben – beispielsweise durch Aktienrückkauf einem möglichen, durch den Skandal verursachten Kursrutsch zu begegnen. Die Vorwürfe richten sich unter anderem gegen den CEO Mark Hurd, der von April bis August Aktien im Wert von 4,38 Millionen US-Dollar verkauft haben soll, und an den Finanzchef Robert Wayman. Dieser soll von Mai 2005 bis September Anteilsscheine im Gesamtwert von 29,1 Millionen US-Dollar veräußert haben. Im Visier der Kläger befinden sich außerdem die Aufsichtsräte Lawrence T. Babbio Jr. und Lucille S. Salhany. Die Klage wurde laut San Francisco Chronicle bereits im September eingereicht und erst jetzt bekannt. (anw)