HP lockt Fusionskritiker mit Gewinnen

Im Streit um die Fusion von Hewlett Packard und Compaq stellt die HP-Führung jetzt lukrative Aktien-Gewinne und Bonuszahlungen für die Mitarbeiter in Aussicht.

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Von
  • Murat Özkilic

Im Hick-Hack um die Fusion von Hewlett Packard und Compaq will das HP-Management unentschlossene Aktionäre und Kritiker jetzt mit lukrativen Aktiengewinnen und Bonuszahlungen auf seine Seite ziehen. Das Unternehmen erklärte in einer Notiz an die US-Börsenaufsicht Securities und Exchange Commission (SEC), dass nach einem Zusammenschluss der Unternehmen eine Wertsteigerung von fünf bis neun US-Dollar pro Aktie zu erwarten sei. Das Unternehmen weist damit die Einwände des HP-Direktors und Mitbegründer-Erben Walter Hewlett von sich, der unter anderem einen erheblichen Verfall des Aktienwertes befürchtet.

Die lockenden Aussichten leitet das Unternehmen aus geschätzten Kosteneinsparungen von jährlich 2,5 Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) ab, die der Zusammenschluss ab dem Jahre 2004 bringen soll; darunter seien 625 Millionen US-Dollar für Einsparungen in der Administration und 600 Millionen US-Dollar auf Grund niedrigerer Einkaufskosten. Eine Stimmempfehlung auf Basis dieser Prognosen soll in Kürze an die Aktionäre geschickt werden, berichten US-Medien. Der Umsatzverlust könnte nach Berechnungen von Hewlett-Packard bei höchstens fünf Prozent liegen, was einem Verlust von 4,1 Milliarden US-Dollar pro Jahr entspräche. Um die prognostizierten Einsparungen von 2,5 Milliarden US-Dollar zu verfehlen, müsse das Unternehmen schon einen Umsatzeinbruch von 25 Prozent erleiden, erklärt die HP-Führung.

Hewlett-Packard will außerdem mehrere Millionen US-Dollar Bonuszahlungen für führende Entwickler und Mitarbeiter bereitstellen. Auslöser ist laut einem Bericht des Wall Street Journal das Ausscheiden eines hochrangigen Compaq-Mitarbeiters, der am Montag zum Computer-Hersteller Dell wechselte. Die HP-Führung wolle damit verhindern, dass jetzt weitere wichtige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Gezahlt werden soll der Bonus daher auch nur, wenn die Mitarbeiter nach der Fusion mindestens ein weiteres Jahr im Unternehmen bleiben, heißt es. (mur)