Hacker führen Linux auf PlayStation 4 aus
Der Hacker-Gruppe fail0verflow ist es gelungen, die Sicherheitsmechanismen der PlayStation 4 zu überwinden und eine volle Linux-Distribution auf der Konsole einzurichten.
![PlayStation 4](https://heise.cloudimg.io/width/610/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/1/7/2/0/3/1/4/771fc76f1d4cccbb6b7798d1fe199c53-bc579a501377fb8e.png)
(Bild: Sony)
Die Hackergruppe fail0verflow hat auf dem 32C3-Kongress ein kurzes Video vorgeführt, das zeigt, wie sie ein Linux-System auf der PlayStation 4 implementiert.
Details zu diesem PlayStation-Hack hat ein Hacker mit dem Alias Cturt auf GitHub veröffentlicht. Ein Fehler in der WebKit-Implementierung der PS 4 machts möglich: Über eine manipulierte Webseite konnte fail0verflow den WebKIt-Browser der Konsole veranlassen, das Betriebssystem zu wechseln. Sonys Orbis OS ist eine Variante von FreeBSD. Derselbe WebKit-Bug war schon in Apples Safari-Browser in iOS 6.0 bekannt und mit dem Update 6.0.1 beseitigt worden.
Die Hacker bekamen laut Video Zugriff auf IRQ-Ports, serielle Schnittstelle, Kernel-Modesettings, HDMI-Encoder, WLAN, Bluetooth und S/PDIF-Audio. Mit dem Zugang zum Betriebssystem hat fail0verflow Schwachstellen in der GPU entdeckt und unterstellte den Entwicklern des Halbleiter-Herstellers Marvell, beim Design des Southbridge-Chips richtig gutes Zeug geraucht zu haben.
Nun lässt sich allerdings keine Linux-Distribution auf der PlayStation 4 zu Hause installieren, wie das beim Vorgängermodell möglich war. Diese Sicherheitslücke besteht nämlich nur bei Firmware-Version 1.76. In der aktuellen Version 3.11 hat Sony diese Lücke bereits geschlossen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
(akr)