Hälfte deutscher Unternehmen will mit Klimaschutz das Firmen-Image aufpolieren

93 Prozent deutscher Firmen möchten ihren Ökofußabdruck verkleinern. Die Angebote von IT-Refurbishern halten viele für sinnvoll, nutzen tut sie aber kaum einer.

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Drei Viertel der deutschen Unternehmen sehen die Digitalisierung als Chance für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb. 52 Prozent der Firmen haben bereits eine Nachhaltigkeits- oder Klimaschutzstrategie, weitere 37 Prozent planen eine Umsetzung. Das hat der Branchenverband Bitkom in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden.

Die Firmen setzen sich dabei relativ ambitionierte Ziele zum Erreichen der Klimaneutralität – zumindest im Vergleich zur von der Bundesregierung ausgerufenen landesweiten Frist bis 2045: Fast die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) will das Ziel bereits 2030 erreichen, weitere 37 Prozent bis 2040 folgen. Ein Prozent will es bereits heute sein.

Der Digitalisierung schreiben dabei 93 Prozent der Firmen mit Nachhaltigkeitszielen mindestens eine große Bedeutung zu. Auf die Frage, welche Maßnahmen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zum Einsatz kämen, antwortete knapp die Hälfte, bereits weitgehend auf Papierausdrucke zu verzichten, immerhin 47 Prozent wollen energieeffizientere Hardware anschaffen, weitere 39 Prozent vorwiegende Arbeit im Homeoffice ermöglichen. Großes Klimaschutzpotenzial sehen viele außerdem in den Schlüsseltechniken Cloud-Computing (71 Prozent), IoT (52 Prozent) sowie Big Data und der Automatisierung von Geschäftsprozessen (jeweils 51 Prozent).

Hardware vom Refurbisher ist hingegen selten Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, obwohl sie von Experten als großer Hebel zur Verbesserung der Klimabilanz gesehen wird. Dem stimmen die meisten Firmen auch zu, 68 Prozent von ihnen sehen Refurbished-IT als wichtigen Beitrag zum Einsparen von Ressourcen, mehr als die Hälfte (56 Prozent) meint, möglichst viele Mitbewerber sollten den Einsatz wiederaufbereiteter Hardware prüfen. Allein selbst einsetzen möchte sie kaum ein Unternehmen: Nur in 4 Prozent der Firmen kommt Hardware vom Refurbisher zum Einsatz, 53 Prozent lehnen diese Art der IT-Beschaffung trotz aller Vorteile sogar kategorisch ab.

Am häufigsten gaben die Firmen als Grund für das gestiegene Umweltbewusstsein den Wunsch an, das Klima zu schonen (63 Prozent). Auf dem zweiten und dritten Rang folgen jedoch bereits Reputationsfragen: 60 Prozent wollen "mit gutem Beispiel vorangehen", 52 Prozent möchten mit den Maßnahmen vor allem das Image verbessern.

Die Forschungsabteilung des Branchenverbands, Bitkom Research, hat für die repräsentativen Daten 506 Unternehmen mit mehr als zwanzig Angestellten befragt. Die volle Auswertung stellt der Bitkom auf seiner Website zum Download bereit.

Der Beschaffung von nachhaltiger Profi-IT-Hardware widmet sich auch die Titelstrecke der aktuellen Ausgabe der iX, Heft 8/2022.

(jvo)