Halbleiterfertigung: TSMC erwartet 74 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz

Der weltweit größte Chipauftragsfertiger TSMC erwartet im Jahr 2022 ein Umsatzplus von 30 Prozent. Ausgehend von den umgerechnet 56,83 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2021, käme das Unternehmen 2022 auf rund 74 Milliarden US-Dollar. Die 30-Prozent-Prognose gab Verwaltungsratschef Mark Liu auf der Hauptversammlung ab.

Bisher stellte TSMC ein Wachstum im mittleren bis hohen 20er-Prozentbereich in Aussicht. Die Anpassung auf 30 Prozent kommt nun, nachdem die Einnahmen in den vergangenen fünf Monaten über den Erwartungen lagen. Zum Jahresauftakt etwa stieg der Umsatz binnen dreier Monate bereits um 36 Prozent auf fast 17,6 Milliarden US-Dollar.

Steigende Preise

Die Umsatzsteigerungen gehen mit ausgelasteten Halbleiterwerken aufgrund der anhaltend hohen Chipnachfrage einher. Diese hohe Nachfrage führte bereits wiederholt zu Preissteigerungen unter anderem bei TSMC. Eine weitere Runde von Preissteigerungen soll mit der Inflation zusammenhängen, da Chipauftragsfertiger mehr Geld etwa für Silizium-Wafer und Chemikalien ausgeben. Bei TSMC waren zuletzt Erhöhungen von 5 bis 8 Prozent je nach Fertigungsprozess im Gespräch.

Zu TSMCs größten Kunden zählen Apple, der alle iPhone- und Mac-Prozessoren wie den jüngst vorgestellten M2 beim Weltmarktführer fertigen lässt, und AMD mit den aktuellen Ryzen- und Epyc-CPUs sowie allen Radeon-GPUs. Nvidia wechselt Gerüchten zufolge mit der nächsten GeForce-Generation RTX 4000 von Samsung wieder zu TSMC.

Große Teile des Umsatzes steckt TSMC derweil in die Forschung und Entwicklung, etwa von neuen Fertigungsprozessen – allein im ersten Quartal 2022 machte das fast 1,3 Milliarden US-Dollar aus. Hinzu kommen die Kosten für den Bau neuer Halbleiterwerke. Im kommenden Jahr 2023 will TSMC insgesamt mehr als 40 Milliarden US-Dollar investieren.

(mma)