Halbleitermarkt erholt sich wie vorhergesagt

Marktforscher und einzelne Unternehmen der Halbleiterbranche sehen derzeit eher positiv in die Zukunft - auch wenn es voraussichtlich bis Ende 2011 dauert, bis wieder das Umsatzvolumen von 2007 erreicht wird.

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Die Marktforscher von iSuppli haben ihre Vorhersage für die Entwicklung der Halbleiterbranche korrigiert: Statt, wie früher orakelt um 23 Prozent, soll der weltweite Umsatz in diesem Jahr jetzt "nur" noch um 16,5 Prozent schrumpfen; im vergangenen Jahr 2008 hatten die iSuppli-Marktbeobachter einen Rückgang um 5,4 Prozent ermittelt. Die Marktforscher sehen die Zukunft vor allem deshalb deutlich rosiger, weil mehrere Chipfirmen im dritten Quartal Wachstum melden konnten und viele weiter kräftiges Wachstum erwarten. Dennoch, so iSuppli, werde es bis Ende 2011 dauern, bis das Umsatzvolumen der weltweiten Halbleiterindustrie wieder auf dem Niveau des Jahres 2007 angekommen ist.

ISuppli nennt aber auch Faktoren, die das Wachstum dämpfen könnten, etwa steigende Arbeitslosenzahlen im wichtigsten Konsumentenmarkt, den USA. Dort gebe es auch weiterhin Probleme mit privaten Immobilien.

Im dritten Quartal 2009 entfielen 4 Prozent vom TSMC-Umsatz auf 40-nm-Chips.

(Bild: TSMC)

Zu den Unternehmen, die vergleichsweise positive Zahlen melden, gehört der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan. Zwar lag der Umsatz im dritten Quartal 2009 mit knapp 90 Milliarden Neuen Taiwan Dollar (NTD), umgerechnet rund 1,86 Milliarden Euro, um 3,3 Prozent niedriger als im Jahr zuvor, aber um satte 21,2 Prozent höher als im zweiten Quartal. Der Nettogewinn wuchs sogar um 25 Prozent – und im vierten Quartal soll der Umsatz noch ein wenig höher liegen. Auch bei UMC sahen die letzten Zahlen ganz gut aus, die baldige AMD-Schwesterfirma Chartered Semiconductor verzeichnete ein sequenzielles Wachstum von 19 Prozent und kehrte in die Gewinnzone zurück.

Der zweitgrößte DRAM-Hersteller der Welt, die in finanziellen Schwierigkeiten befindliche koreanische Firma Hynix, hat derweil den ersten Quartalsgewinn nach zwei Jahren gemeldet, weil die Menge an verkauften Speicherchips im Vergleich zum zweiten Quartal um 12 Prozent gestiegen ist und deren Preis sogar um 26 Prozent. Deshalb hat auch der Hynix-Umsatz um 26 Prozent zugelegt.

Auch Marktführer Intel hatte kürzlich gute Zahlen gemeldet und damit die eigene Prognose vom April bestätigt. Angesichts der positiven Entwicklung erwarten auch die Anlagenbauer mehr Aufträge.

(ciw)