Hands-on: So fühlt sich das neue MacBook an

Mac & i hatte Gelegenheit, das schicke neue Apple-Notebook kurz auszuprobieren: Erste Eindrücke, nicht nur im Video.

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Hands-on: So fühlt sich das neue MacBook an
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Auf den ersten Blick könnte man das neue MacBook 12 Zoll beinahe mit dem MacBook Air 11 Zoll verwechseln. Das neue Gehäuse ist etwas weniger breit und einiges dünner als das bisher kleinste Apple-Notebook. Klappt man beide nebeneinander auf, fallen die Unterschiede sofort ins Auge: Das Display und die Tastatur sind beim neuen wesentlich größer.

Die Tasten gehen beinahe bis an den Rand; Apple hat sie gegenüber den früheren Modellen vergrößert, den Abstand dazwischen verkleinert. Durch den neuen "Butterfly"-Mechanismus muss man sie etwas stärker drücken. Sie sind obendrein flacher und haben weniger Hub, daran werden sich Umsteiger gewöhnen müssen.

Die Darstellungsqualität des Retina-Displays besticht; mit 2304 × 1440 Bildpunkten zeigt es etwas weniger an als das MacBook Pro Retina mit 13 Zoll (2560 × 1600). Die Pixeldichte ist bei beiden Geräten mit 226 beziehungsweise 227 ppi beinahe identisch. Doch das Gehäuse des neuen ist wesentlich dünner und leichter als das des 13-Zoll-Modells. Apple hat also einen raffinierten Zwitter geschaffen, der genauso portabel ist wie das MacBook Air 11", dabei aber sogar noch weniger wiegt (920 Gramm gegenüber 1,08 Kilo).

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Das neue Trackpad bietet "Force Click" und "taktiles Feedback", zwei Features, die es demnächst auch in der Apple Watch geben wird. Im Finder kann man etwa ein Bild nun auch durch kräftigeres Drücken statt nur durch Doppelklick in der Vorschau anzeigen oder ein Video unterschiedlich schnell abspielen, je nachdem, wie fest man drückt. Ein Schrittmotor lässt das Trackpad entsprechend vibrieren, sodass man unmittelbar eine Reaktion am Finger spürt. Weitere interessante Funktionen werden sich erst in angepassten Apps erschließen, von denen es unserer Kenntnis nach noch keine gibt.

Die Gehäusefarben, die man vom iPhone und iPad kennt – Silber, Dunkelgrau und Gold –, werden ihre Freunde finden; das Gold wirkt weniger kitschig als wir es uns im Vorfeld vorgestellt hatten. Das "Space Grey" fand unter den anwesenden Journalisten viele Freunde. Dass das Apfel-Logo auf dem Display nun nicht mehr leuchtet, wird aber den einen oder anderen stören – die Beleuchtung wurde vermutlich für den nun deutlich dünneren Display-Deckel geopfert.

Das neue MacBook 12" und das bisherige MacBook Air 11" nebeneinander.

Während der Kopfhörerbuchse als einzige an der rechten MacBook-Seite sitzt, gibt es links nur noch die neue USB-3.1-Buchse "Typ C". Die ist einerseits sehr praktisch, weil sie ähnlich wie der Lightning-Anschluss bei neueren iOS-Geräten vermeidet, dass man Stecker mehrfach drehen muss, bis sie passen. Auf der anderen Seite macht sie einige Dinge aber auch komplizierter, da es nun nicht mehr unterschiedliche Anschlüsse für die Stromversorgung und Peripherie gibt.

Leider konnten wir auf der Pressedemo weder passendes Zubehör noch Netzteile auszuprobieren. Wie sich der Anschluss in der Praxis macht, wie schnell sich etwa das MacBook lädt und wie man damit zurecht kommt, dass sich nicht mehr ohne Weiteres noch gleichzeitig eine externe Festplatte anschließen lässt, können wir daher noch nicht abschließend sagen.

Wer beides möchte, braucht den "USB-C-Digital-AV-Multiport-Adapter" für happige 89 Euro, der neben einem regulären USB-Port und einem USB-Typ-C-Anschluss zum Aufladen noch einen HDMI-Port für Monitore herausführt. Zum gleichen Preis ist eine Variante mit VGA erhältlich. Einen einfachen Adapter zum Anschluss von USB-Peripherie gibt es für 19 Euro. Schon bald dürften passende Hubs und Docks mit mehreren Schnittstellen auf den Markt kommen.

Die Leistung des Intel-Core-M-Prozessors ließ sich auf die Schnelle nicht beurteilen. Apple legt auf solchen Presse-Events stets größten Wert darauf, dass man keine Benchmark-Tools startet oder auch nur den Info-Dialog aufruft, der die Hardware-Spezifikationen etwas genauer aufgeschlüsselt hätte als Phil Schillers Präsentation.

So bleibt uns nur eine Schätzung: Das neue MacBook dürfte in etwa so schnell sein wie das MacBook Air von 2012 und damit flott genug für die meisten Anwendungen – ebenso wie die HD-5300-Grafik, welche das Retina-Display locker antreiben kann. Das erste Retina-MacBook hatte sogar nur die langsamere HD 4000. Auch die Akkulaufzeit und andere Testergebnisse müssen wir derzeit noch schuldig bleiben, bis Apple uns ein Gerät zur Verfügung stellt. Wir hoffen, hier schon bald weitere Details berichten zu können.

Das neue MacBook (20 Bilder)

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[Update 10.03.2015 13:25 Uhr] Apples Spezifikationen zufolge liegt die Breite des 12" MacBook mit gut 28 Zentimeter um knapp 2 Zentimeter unter der des 11" MacBook Air.

[2. Update 10.03.2015 17:05 Uhr] Das 12"-MacBook ist mit dem integrierten Intel-Grafikchip HD 5300 ausgerüstet und nicht wie zuvor irrtümlich in der Meldung erwähnt mit Intels HD 6000. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (se)