Handy-CPUs mit 14-nm-Technik

Während die meisten Hersteller von ARM-Prozessoren noch gröbere Fertigungsprozesse verwenden, startet Samsung mit 14-nm-FinFET-Technik für 64-Bit-ARM-Prozessoren - und nicht nur als Prototypen, sondern mittlerweile in der Serienfertigung. Samsung liefert sich damit ein Wettrennen mit Intel.

Losgehen soll es bei Samsung mit einem offiziell noch näher benannten Exynos 7 Octa. Allerdings sind Folien durchgesickert, die vom Exynos 7890 als erstem 14-nm-Chip sprechen. Damit hätte Samsung nicht nur die ARM-Konkurrenz ausgestochen, sondern wäre sogar Intel knapp auf den Fersen. Denn Intel verkauft bislang nur Notebook-CPUs mit 14-nm-Strukturen und liefert den 14-nm-Atom nur an OEMs aus. Produkte damit dürften allerdings bereits auf dem MWC Anfang März debütieren.

Ob auch im für dem MWC erwarteten Galaxy S6 von Samsung Mobile bereits der 14-nm-Exynos steckt oder doch nur die 20-nm-Version ist unklar. Ursprünglich sollte darin ein Qualcomm-Chip eingesetzt werden, doch wegen angeblicher Hitzeprobleme baut Samsung das Galaxy S6 doch ohne Snapdragon-Prozessor. Die wiederum könnten auch Samsung zum schnellen Umstieg auf 14-nm-FinFETs bewegt haben, denn die soll laut Samsung 20 Prozent schnellere und zugleich 35 Prozent sparsamere Chips ermöglichen als der hauseigene 20-nm-Prozess.

Ebenfalls offen bleibt die Frage, welche Strukturen Samsung meint, wenn von 14 nm die Rede ist. Möglich wäre, dass nicht der ganze Prozess umgestellt wurde, sondern lediglich die wichtigsten Transistoren als kleine FinFETs gefertigt werden. Das würde immerhin erklären, warum Samsung schon auf 14 nm umstellt, während der Verkauf von 20-nm-Produkten noch gar nicht recht in Schwung gekommen ist. Erst im vergangenen Herbst hatte Samsung zum zweiten Mal einen 64-Bit-Prozessor vorgestellt, eben den Exynos 7 Octa – aber noch in 20-nm-HKMG-Technik. Vermutlich bezog man sich damals aber auf den Exynos 7650. (bbe)