Handy-TV-Konsortium Mobile 3.0 soll Lizenz zurückgeben

Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten will den Weg für einen Neustart von DVB-H in Deutschland freimachen. Dazu soll das Konsortium Mobile 3.0 die Versuchslizenz zurückgeben.

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Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) fordert das Konsortium Mobile 3.0 auf, die Versuchslizenz für die Verbreitung von Fernsehsendungen über DVB-H bis Ende Oktober zurückzugeben. Die ZAK sieht das aktuelle Versuchsprojekt für beendet an und will nun den Weg für einen Neustart freimachen. Sollte die Lizenz nicht zurückgegeben werden, müsse ein Widerrufsverfahren eingeleitet werden, heißt es in einer Mitteilung der ZAK.

Mobile 3.0 habe das eigene Konzept nicht umsetzen und keine Verträge über den Netzbetrieb und mit Vertriebs- respektive Marketingpartnern vorlegen können, teilt die ZAK als Begründung mit. Außerdem habe das Konsortium deutlich gemacht, dass es die Rahmenbedingungen nicht mehr als ausreichend einschätzt, um an dem ursprünglichen Gesamtmodell unverändert festzuhalten. Auch ein möglicher Einstieg eines neuen Investors Konsortium sei für die Landesmedienanstalten kein gangbarer Weg, weil er die für die Auswahlentscheidung maßgeblichen Gesellschafterstrukturen grundlegend verändern würde, ohne an der Gesamtsituation etwas zu verbessern.

Seit dem 1. September existiere mit dem 10. Rundfunkstaatsvertrag eine neue Rechtslage, die den DVB-H-Plattform-Betrieb erstmals auf eine bundesweit einheitliche gesetzliche Grundlage stelle. Daher könne ein Neustart von DVB-H gleich im langfristigen Regelbetrieb erfolgen und die veränderte Marktlage berücksichtigen, erläutert die ZAK.

Mobile 3.0 ist ein Gemeinschaftsunternehmen von MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH und der Neva Media GmbH. Anteilseigner sind Burda und Holtzbrinck, der südafrikanische Medienkonzern Naspers, der Pixelpark-Gründer Paulus Neef und der Düsseldorfer Anwalt Horst Piepenburg. Das Konsortium wollte Fernsehen auf Basis von DVB-H verbreiten und startete im Juni den Testbetrieb. Ende Juli hieß es in Medienberichten, Mobile 3.0 stelle den Betrieb ein. (anw)