Hannover Messe thematisiert Elektromobilität

Die größte Industriemesse wird sich 2010 im Rahmen der "MobiliTec" hybriden und elektrischen Antrieben, mobilen Energiespeichern sowie alternativen Kraft- und Brennstoffen widmen. Eine Art IAA für Elektrofahrzeuge soll die "MobiliTec" aber nicht werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Profil der MobiliTec-Messe

(Bild: Deutsche Messe AG)

Auf der Hannover Messe wird es im kommenden Jahr erstmals eine eigene Leitmesse zum Thema alternative Mobilitätstechnologien geben. Im Mittelpunkt der "MobiliTec" stehen Messeangaben zufolge hybride und elektrische Antriebe, mobile Energiespeicher sowie alternative Kraft- und Brennstoffe. Eine Art IAA für Elektrofahrzeuge soll die "MobiliTec" aber nicht werden, erklärte Messesprecherin Brigitte Mahnken-Brandhorst im Gespräch mit heise online. "Wir wollen in Halle 27 zeigen, was an innovativen Lösungen im Bereich Elektromobilität derzeit möglich ist – Endprodukte von großen Automobilherstellern passen aber nicht in das Konzept." Was aber nicht heißt, dass man nicht doch das eine oder andere fertige Elektroauto auf der "MobiliTec" sehen und auch fahren können wird – nur "verwässert" werden soll die Messe halt nicht.

Gestützt wird die "MobiliTec" vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), der auch das Forum E-Motive ins Leben gerufen hat, eine "Plattform für die Gemeinschaftsforschung am elektrischen Fahrzeugantrieb". An der 2. E-Motive auf dem Messegelände in Hannover nahmen Anfang September rund 230 Experten aus Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie sowie dem Maschinenbau und der Elektrotechnik teil. VDMA-Präsident Manfred Wittenstein forderte dabei unter anderem mehr Unterstützung der Politik. Zwar würden einzelne "Leuchtturmprojekte" oder die Batterieentwicklung gefördert, 62 Millionen Euro im Jahr 2010 für die Produktionsforschung seien für Deutschland aber ein "Armutszeugnis". Japan etwa unterstütze allein die Entwicklung verbesserter Traktionsbatterien mit 200 Millionen Dollar. Und das US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag mit großer Mehrheit einem Gesetz zugestimmt, das 2,9 Milliarden Dollar für die Entwicklung neuer Fahrzeugkonzepte vorsieht.

Die Hannover Messe, die unter einem Dach gleich mehrere internationale Industriefachmessen bündelt und als größte ihrer Art gilt, findet 2010 vom 19. bis 23. April statt. Nachdem sich die Deutsche Messe AG als Veranstalter in diesem Jahr mit 6150 Ausstellern und rund 210.000 Besuchern noch über einen deutlichen Zuwachs gegenüber 2008 freuen konnte, dürfte im kommenden Jahr die Wirtschaftskrise erstmals richtig zuschlagen. Denn trotz kleiner Anzeichen einer konjunkturellen Erholung leidet gerade das Hauptklientel der Hannover Messe, der Maschinenbau, weiter unter einer Auftragsflaute. Laut der Unternehmensberatung Roland Berger sanken die Auftragseingänge im deutschen Maschinenbau im Juni 2009 mit einem Minus von 43 Prozent zum neunten Mal in Folge zweistellig. Und mittel- bis langfristig sei in Europa und Nordamerika auch mit keiner Erholung der Umsätze auf dem Niveau von 2008 zu rechnen, konstatieren die Berger-Analysten (PDF-Datei). (pmz)