Haushalt 2025: Bundestag erhöht die Mittel für den Sovereign Tech Fund
Der Sovereign Tech Fund spielt als Förderprogramm eine zentrale Rolle für Open-Source-Projekte und digitale Basistechnologien. Dafür gibt es nun mehr Geld.

(Bild: Mummert-und-Ibold/Shutterstock.com)
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am Donnerstag mit der Mehrheit der Fraktionen der Ampel-Koalition beschlossen, die Mittel für den Sovereign Tech Fund (STF) aufzustocken. In Summe stehen für 2025 nun knapp 29 Millionen Euro zur Verfügung. Das sind rund 4 Millionen Euro beziehungsweise 15 Prozent mehr als zunächst vom Bundeskabinett vorgesehen. Davon entfallen fast 3,4 Millionen Euro zusätzlich direkt auf den STF, dessen Budget für 2025 zunächst bei 15 Millionen Euro liegen sollte.
590.000 Euro mehr als geplant fließen zudem in das vom STF koordinierte "Bug-Resilience-Programm", für das 2025 nun insgesamt 2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Es soll dafür sorgen, dass Sicherheitslücken in Software nicht nur gefunden, sondern auch wirklich behoben werden. Insgesamt landet der STF so bei etwa 19 Millionen Euro, während es 2024 nur 17 Millionen waren.
Der SFT spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Open-Source-Software als digitale Basistechnologie. Die STF-Manager richteten unter anderem Wettbewerbe aus, um die aktive Mitarbeit an Open-Source-Infrastrukturen zu fördern.
Ampel enttäuschte Befürworter freier Software bisher
"Diese Investitionen machen uns unabhängiger von großen Anbietern, widerstandsfähiger gegenüber digitalen Krisen und fördern die digitale Souveränität Deutschlands", betonte die digitalpolitische Berichterstatterin der SPD-Fraktion, Anna Kassautzki. Maik Außendorf, digitalpolitischer Sprecher der Grünen, hob hervor, dass Deutschland damit "eine Vorreiterrolle bei Open Source" einnehme
Die Open Source Business Alliance (OSB) und die Free Software Foundation Europe (FSFE) hatten sich 2022 enttäuscht gezeigt über den Kurs der Ampel. Diese habe in ihrem Koalitionsvertrag zwar die Bedeutung von offenen Standards und Schnittstellen sowie von Open Source für die digitale Souveränität ausdrücklich betont. Vor allem bei Cloud-Projekten lägen aber keine konkreten Pläne für einen alternativen Hyperscaler vor.
Stattdessen würden Abhängigkeiten etwa von Microsoft weiter zementiert. Die Lizenzkosten des Bundes für proprietäre Softwareanbieter rangierten zuletzt auf hohem Niveau im Milliardenbereich. Die OSB Alliance forderte gerade, die Verwaltung müsse ihre IT völlig auf Open Source umstellen.
(usz)