"Health Check" von Xund soll Gesundheitsrisiken erkennen
Das österreichische Start-up Xund hat zusammen mit der Handelskrankenkasse (Hkk) ein digitales Präventionstool veröffentlicht, den "Health Check".

(Bild: hkk)
Das österreichische Start-up Xund entwickelt Software im Gesundheitsbereich, die auf Methoden natürlicher Sprachverarbeitung basiert. Der Fokus der Software liegt auf der Symptomanalyse und Diagnose bei Krankheiten. Die Handelskrankenkasse (Hkk) stellt nach Angaben des Start-ups als erste Krankenkasse das digitale Präventionstool "Health Check" auf ihrer Website bereit, das Gesundheitsrisiken frühzeitig erkennen soll.
Das Tool kombiniert und analysiert für eine individuelle Gesundheitsbewertung verschiedene Parameter wie Lebensstil, Medikamenteneinnahme, familiäre Vorbelastungen und Vorerkrankungen. Dabei können Anwender einen Fragebogen ausfüllen, der neben einem Ergebnis bei Bedarf auch Handlungsempfehlungen gibt. Nutzer müssen für den Health Check ihre E-Mail-Adresse angeben, damit "eventuelle Anträge auf Zugang oder Löschung von Daten" bearbeitet werden können. Weitere Informationen stellt Xund in seiner Datenschutzerklärung bereit.
Strukturierte Risikobewertung
Der als Medizinprodukt der Klasse I zugelassene Health Check basiert nach Angaben von Xund auf einem regelbasierten Entscheidungsmodell, das evidenzbasierte Risikoprofile aus wissenschaftlicher Literatur und klinischen Leitlinien ableitet. Die relevanten Risikofaktoren werden gewichtet und zu einem individuellen Risikoscore für verschiedene Gesundheitsthemen zusammengeführt.
Alle Aktualisierungen des Modells erfolgen unter ärztlicher Aufsicht und in Übereinstimmung mit den regulatorischen Anforderungen eines zertifizierten Medizinprodukts. Eine große Herausforderung stellt dabei unter anderem der Nachweis der klinischen Relevanz und Zuverlässigkeit dar. Alle Modelle werden laut Xund kontinuierlich von Experten mit Real-World-Daten der "UK Biobank" überprüft, die Daten von einer halben Million Menschen enthält. Langfristig plant das Start-up, den Health Check zu erweitern und hofft dazu auch auf "hochwertige Daten" aus dem kürzlich in Kraft getretenen European Health Data Space (EHDS).
SmED seit 2020
Ein bereits etablierter Dienst im Bereich Notfallmedizin stammt von der Schweizer In4medicine AG – das Swiss Medical Assessment System (SMASS). Ein Ableger hierzulande ist die "Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland" (SmED), welche laut Zentralinstitut kassenärztlicher Versorgung als Medizinprodukt der Klasse IIb zugelassen ist. Seit 2020 kommt der Dienst beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116117 zum Einsatz, wobei inzwischen rund 4,4 Millionen Anrufer die Beratung in Anspruch genommen haben. Seit Ende 2021 ist SmED auch als Chatbot auf der Website des Bereitschaftsdienstes online. Von einigen Kliniken wie dem Universitätsklinikum Halle an der Saale wird SmED als "digitaler Gesundheitslotse" ebenfalls genutzt.
(mack)