Health-Label: Youtube kennzeichnet zuverlässige Gesundheitsinformationen

Damit Youtube-Nutzer besser einordnen können, ob Gesundheitsinformationen fundiert sind, erhalten Inhalte aus zuverlässigen Quellen ein Health-Label.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Das Videoportal Youtube führt in Deutschland eine Kennzeichnung ein, die die Verlässlichkeit der Quellen zu Themen mit Gesundheitsbezug hervorhebt. Das gab Garth Graham, Global Head of Youtube Health am Dienstag bekannt. Demnach soll Deutschland das erste Land sein, in dem die Kennzeichnung in einer Infobox unter einem Video mit Gesundheitsinhalten, eingeführt wird. Derzeit ist geplant, dass die Kennzeichnungen ab Anfang 2023 verfügbar sind. Youtube beabsichtigt mit der Einführung des neuen Health-Labels, seinen Nutzerinnen und Nutzern eine Hilfestellung zu geben, um besser einschätzen können, ob die im Video enthaltenen Informationen wissenschaftlich fundiert und objektiv sind.

Der künftige Infobereich wird Aufschluss über die Quelle geben sowie weiterführende Informationen zum Gesundheitsthema enthalten, heißt es von Youtube. Welche Beiträge das Health-Label erhalten, richtet sich nach Vorgaben, die ein Expertengremium der US-Nonprofit- und Nichtregierungsorganisation National Academy of Medicine (NAM) erarbeitet hat. Beiträge, die das Health-Label erhalten, sollen in der Suche nach Gesundheitsthemen stärker hervorgehoben und damit wohl auch bevorzugt werden.

Die Experten hatten bereits im Juli 2021 in einem wissenschaftlichen Artikel die Grundprinzipien ermittelt, um glaubwürdige Quellen von Onlineinformationen zu Gesundheitsthemen zu identifizieren. Die NAM sowie die World Health Organisation (WHO) haben diese "gemeinsam auf ihre internationale Anwendbarkeit überprüft und dieses bestätigt", heißt es von Youtube. Die Prinzipien finden nun Anwendung zur Beurteilung der Verlässlichkeit einer Quelle und sollen so sicherstellen, dass nur solche Videos das Health-Label erhalten, sofern die darin enthaltenen Gesundheitsinformationen "wissenschaftlich fundiert, objektiv, transparent und nachvollziehbar" sind.

Um das zu erreichen, will Youtube die aufgestellten Prinzipien in einem ersten Schritt auf solche Einrichtungen anwenden, die bereits über "standardisierte Prüfmechanismen" verfügen. Dazu zählen etwa Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser und Kliniken, Bildungseinrichtungen wie medizinische und gesundheitswissenschaftliche Fakultäten sowie Gesundheitsämter, staatliche Organisationen und medizinische Fachzeitschriften. Sie können sich ab dem 27. Oktober um eine Aufnahme in das Health-Programm bewerben.

Für das Vereinigte Königreich soll dagegen eine abweichende Regelung gelten. Hier werden zunächst ausschließlich Organisationen des National Health Service teilnehmen. Deren Youtube-Kanäle durchlaufen dann eine Selbstzertifizierung nach den aufgestellten Grundsätzen der NAM, die von der NHS überprüft und in Standardregeln überführt wurden.

Youtube war während der Corona-Pandemie in die Kritik geraten, weil im Zusammenhang mit dem Corona-Virus in Videos falsche oder fehlerhafte Angaben verbreitet wurden. Youtube löschte daraufhin immer wieder irreführende Videos.

(olb)