Hollywood-Studio stößt sich weiter an DVD-Verleihautomaten

Universal Studios Home Entertainment will die wegen Wettbewerbsverstoßes eingereichte Klage des DVD-Automatenaufstellers Redbox abweisen lassen. In dem Rechtsstreit geht es um Umsatzbeteiligungen und die Kontrolle der Verleihkonditionen.

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Im Rechtsstreit um den DVD-Verleih von Filmen der Universal Studios in Automaten des Unternehmens Redbox hat das Hollywood-Studio beantragt, die Klage des Automatenaufstellers abzuweisen. Redbox hatte sich gegen Versuche des Studios gewehrt, auf das Verleihgeschäft einzuwirken, und Universal in einer Klage vor einem Bundesgericht im US-Bundesstaat Delaware unter anderem Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vorgeworfen.

Über die nach Angaben des Wall Street Journal 12.000 Redbox-Automaten, die unter anderem im Umfeld von McDonalds-Filialen und Einkaufszentren stehen, verleiht das Unternehmen DVDs für einen US-Dollar pro Tag und liegt damit deutlich unter den Preisen der konkurrierenden Videothekenketten wie Blockbuster.

Das Studio hatte der Klage zufolge von Redbox unter anderem gefordert, Universal-Titel erst 45 Tage nach der Erstveröffentlichung auf DVD in den Verleih zu geben und Universal an den Einnahmen zu beteiligen. Gleichzeitig habe der Hollywood-Major damit gedroht, die von Redbox frequentierten Großhändler nicht mehr zu beliefern. Dagegen hatte Redbox im Oktober eine einstweilige Verfügung sowie ein Unterlassungsurteil beantragt.

Universal will die Klage nun abweisen lassen. Die wettbewerbsrechtlichen Vorwürfe Redbox entbehrten jeder Grundlage, heißt es in der Klageerwiderung des Studios. Das Wettbewerbsrecht sei nicht zur Klärung strittiger Vertragsfragen zwischen einzelnen Vertriebspartnern da, sondern solle den Markt schützen. Universal habe das Recht der freien Entscheidung darüber, an wen und zu welchen Konditionen es seine Produkte verkaufen wolle.

Im Fall des in den USA jüngst auf DVD erschienenen Actionfilms "Wanted" hatte Universal die Muskeln spielen lassen und den Automatenaufsteller offenbar von der Lieferung ausgeschlossen. Redbox hat nach eigenen Angaben daraufhin andere Quellen erschlossen und war drei Tage nach der Veröffentlichung mit rund 100.000 Kopien in den Verleih gegangen. (vbr)