HomeGrid soll Heimvernetzung vereinheitlichen

Das HomeGrid Forum will einen gemeinsamen Standard fĂĽr die Heimnetzung ĂĽber verschiedene Ăśbertragungsmedien schaffen. Neben Intel und Panasonic ist der spanische PLC-Entwickler DS2 dabei.

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Das jüngst gegründete HomeGrid Forum soll einen übergreifenden Standard für die Heimvernetzung über bestehende Kabelsysteme wie das Stromnetz (Powerline Communication, Indoor-PLC), TV-Koax-Kabel und das vorwiegend in den USA verbreitete Haustelefonnetz erarbeiten. Ziel sei eine umfassende Spezifikation für die Auslieferung von Multimedia-Inhalten und die Vernetzung der Geräte im Haushalt, egal welches Übertragungsmedium man einsetzt.

Der HomeGrid-Standard soll einst bestehende und zueinander nicht kompatible Standards ablösen – notorisch sind die konkurrierenden PLC-Verfahren der HomePlug Alliance und der UPAPLC-Organisation. Das HomeGrid Forum arbeitet dafür an einer gemeinsamen Spezifikation für den Medienzugriff (MAC) und die Übertragung (Physical Layer, PHY). In Zusammenarbeit mit der bereits 2005 gestarteten Arbeitsgruppe G.hn bei der International Telecommunication Union (ITU) soll der Standard bis Ende des Jahres 2008 fertig gestellt sein.

Neben Branchengrößen wie Infineon, Intel, Panasonic und Texas Instruments gehören auch kleinere Unternehmen wie DS2 und Gigle zu den Gründern des HomeGrid Forums. Allerdings zählt der HomePlug-Vater Intellon bislang nicht zu den Mitgliedern, arbeitet aber bei ITU-G.hn mit. Während DS2 erst vor einigen Monaten eine Durchsatzverdoppelung für seine Powerline-Technik auf 400 MBit/s meldete, kündigte Gigle bereits Ende 2006 weit höhere Zahlen an.

heise online hatte auf der CeBIT Gelegenheit, mit Davin McAndrews, bei Gigle zuständig für Marketing und Geschäftsentwicklung, zu sprechen. Laut McAndrews konnte Gigle im November 2007 in seiner zweiten Finanzierungsrunde weitere 20 Millionen US-Dollar Wagniskapital einsammeln. Am ursprünglichen Plan, noch 2008 seinen Chip in die Massenproduktion zu bringen, hält Gigle fest. Dabei fährt man eine zweigleisige Strategie: Einerseits soll der Baustein zur existierenden HomePlug-AV-Technik kompatibel sein. Damit sind derzeit bis zu 200 MBit/s über die Stromleitung möglich. In der eigenen "mediaxtream"-Betriebsart soll der Chip physisch bis zu 1000 MBit/s erreichen, und zwar über drei Medientypen (Stromleitung, TV-Koaxkabel oder Telefonleitungen). Man habe bereits "Real world tests" abgeschlossen, sagte McAndrews, mochte aber keine Resultate verraten. Jedenfalls solle mediaxtream preislich konkurrenzfähig zu heutigen Produkten sein und gleich oder weniger elektrische Leistung brauchen. (ea) / (rek)