Homeoffice: Mattel drohte mit unangekündigten Hausbesuchen

In einer Stellenausschreibung hat der US-Spielwarenhersteller sehr weitgehende Anforderungen an das Homeoffice formuliert. Eine Maßnahme kommt aber doch nicht.

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(Bild: lupmotion/Shutterstock.com)

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Der US-Spielwarenhersteller Mattel hat in einer Stellenausschreibung für eine Anstellung im Homeoffice unter anderem "regelmäßige unangekündigte Besuche von Abteilungsleiter:innen" angekündigt und damit jede Menge Kritik auf sich gezogen. Gegenüber US-Medien hat der Konzern inzwischen erklärt, dass dieser Teil nicht mehr gelte, andere ebenfalls kritisierte Voraussetzungen für bleiben aber enthalten. Wie ein über Twitter verbreiteter Screenshot zeigt, wird demnach ebenfalls ein (Heim-)Arbeitsplatz "ohne Ablenkungen (z.B. durch Haustiere, Kinder, Maschinen, Musik oder Gespräche)" gefordert, ein Breitbandanschluss mit mindestens 10 MBit/s Downloadgeschwindigkeit, und die "Freiheit von anderen Verpflichtungen", also keine Verantwortung für "Kinder, Ältere, Tiere, etc.".

Einer breiten Öffentlichkeit war die Stellenausschreibung durch einen Tweet bekannt geworden, an den die Anforderungen als Screenshot angehängt waren. Formuliert worden war die demnach von der Mattel-Tochter American Girl, die damit nach Angestellten für den Kundendienst in der Weihnachtszeit gesucht hatte, berichtet etwa Business Insider. Der Konzen habe bestätigt, dass die Stellenausschreibung echt sei und versicherte, bereits 250 Personen eingestellt zu haben. Inzwischen seien die "unangekündigten" Besuche von Vorgesetzten nicht mehr Teil der Stellenbeschreibung, die habe man auch nie umgesetzt, erklärte Mattel demnach. Ein geschützter Arbeitsbereich sei dagegen unter anderem nötig, um die nötige Diskretion im Umgang mit Kunden und Kundinnen zu gewährleisten. Diesbezügliche, ebenfalls kritisierte Formulierungen seien deshalb weiterhin gültig.

In einer Kritik an dem Screenshot der Stellenausschreibung wird auf Twitter vorgebracht, dass ein richtiges Büro diese Anforderungen nicht erfüllen würde – unter anderem wegen der Arbeits- und Stadtgeräusche. Andere weisen darauf hin, dass die Auflistung für ein mangelndes Vertrauen in die Angestellten spreche, die ihrerseits nicht motiviert würden, gute Arbeit zu leisten. Das Problem übermäßiger Arbeitszeitkontrolle war in der Corona-Pandemie und dem massenhaften Wechsel ins Homeoffice vielerorts in den Fokus gerückt.

(mho)