Huawei P50 Pro & Pocket: Neue Smartphones ohne Google

Das P50 Pro und das P50 Pocket kommen nach Deutschland, allerdings ohne Huaweis eigenes Harmony OS. Begleitet werden sie von einer neuen Smartwatch für Läufer.

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Huawei P50 Pocket

(Bild: Huawei)

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis

Huawei bringt mit dem P50 Pocket sein erstes kleines Foldable nach Deutschland. Anders als die bisherigen Falt-Smartphones der Mate-Serie lässt sich das P50 Pocket nicht an der Längsseite zum Tablet aufklappen, sondern in der Mitte zusammenfalten.

Das biegsame Display des Huawei P50 Pocket misst 6,8 Zoll und bietet Platz für 2790×1188 Pixel. Durch ein besonders konstruiertes Scharnier klappt das Foldable ohne sichtbaren Spalt zusammen, wie ihn etwa das Samsung Galaxy Z Flip3 noch immer aufweist. An der Außenseite hat Huawei einen runden, gut ein Zoll großen Zweitbildschirm eingebaut. Dieser dient bei Selfies als Sucher und für Kleinigkeiten wie Musiksteuerung oder Anzeige der Uhrzeit.

In dem mit aufwendigen Mustern verzierten Gehäuse des faltbaren Smartphones steckt mit dem Snapdragon 888 von Qualcomm der Top-Prozessor aus dem Vorjahr, allerdings mit einer Einschränkung: ohne 5G. Aufgrund der US-Sanktionen, die Huawei nach wie vor treffen, funkt das Modem nur im LTE-Netz.

Die US-Sanktionen sind auch der Grund dafür, warum das P50 Pocket ohne Google-Apps und -Dienste geliefert wird. Anders als im Heimatmarkt China stattet Huawei die hiesigen Smartphones nicht mit dem eigenen Android-Fork Harmony OS, sondern mit der Nutzeroberfläche EMUI 12 auf Basis des Android Open Source Project (AOSP).

Als Speichervarianten stehen 8/256 und 12/512 GByte zur Wahl. Wer mehr Speicher braucht, kann eine Speicherkarte in Huaweis proprietärem NM-Card-Format einlegen.

Huawei P50 Pocket

(Bild: Huawei)

Eine Frontkamera innen und drei Kameras außen bringt das P50 Pocket mit. Die Selfie-Knipse besitzt einen 10,7-Megapixel-Sensor, die Hauptkamera schießt Fotos mit bis zu 40 Megapixel, allerdings ohne optischen Bildstabilisator. Neben dem 13-Megapixel-Ultraweitwinkel steht eine Ultra-Spektrum-Kamera mit 32-Megapixel-Sensor bereit, um Farbfotos einen anderen Look zu ermöglichen. Der 4000 mAh starke Akku kann mit bis zu 40 Watt geladen werden, allerdings nur per Kabel, nicht drahtlos.

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Das zweite neue Smartphone ist gar nicht so neu, denn das Huawei P50 Pro feierte bereits im Juli 2021 seine Premiere, seit August ist es in China erhältlich. Das Smartphone ist ebenso mit einem Snapdragon 888 in der 4G-Version ausgestattet und bringt 8 GByte RAM sowie 256 GByte internen Speicher mit. Wie beim Pocket ist letzterer mit einer NM-Card aufrüstbar. Das 6,6 Zoll große Display ist deutlich um die Längsseiten gezogen und stellt 2700×1228 Pixel dar. Das 120-Hz-OLED-Panel erreicht damit eine Pixeldichte von 450 dpi.

Huawei Watch GT Runner

(Bild: Huawei)

Verbindendes Designelement beider Smartphones ist die runde Kameraeinheit auf dem Rücken. Das P50 Pro bringt hier gleich vier Kameras unter: 50 Megapixel Hauptkamera, Zehnfach-Tele mit 64 Megapixel, 13 Megapixel Ultraweitwinkel sowie eine Monochrom-Kamera mit einem 40-Megapixel-Sensor. Huawei verspricht, durch intelligentes Kombinieren der vier Kameras eine gute Bildqualität zu erreichen. Der Hersteller nennt das Huawei XD Optics und XD Fusion Pro Image Engine. Die Frontkamera knipst Selfies mit maximal 32 Megapixel.

Auch auf dem P50 Pro installiert Huawei nicht das eigene Harmony OS, sondern die auf Android 10 basierende EMUI 12 ohne Google-Dienste. Der Akku des P50 Pro hat eine Kapazität von 4360 mAh und lässt sich – das passende Ladegerät vorausgesetzt – mit bis zu 66 Watt über USB-C oder 50 Watt kabellos aufladen. Als Farben stehen Schwarz und Gold zur Wahl.

Angesichts fehlender Google-Dienste, 5G-Unterstützung und Harmony OS hätte man meinen können, dass Huawei die neuen Smartphones einigermaßen günstig auf den Markt wirft. Der Blick auf die Preisschilder offenbart das jedoch Gegenteil – sie sind ziemlich teuer. Das Huawei P50 Pro wird für 1199 Euro auf den Markt kommen, das faltbare P50 Pocket ist mit 1299 Euro für die weiße und sogar 1599 Euro für die goldene Version noch teurer. Kaum vorstellbar, dass Huawei mit diesen Preisen viel Boden auf dem europäischen Markt gutmachen kann.

Zu den beiden Smartphones kommt mit der Huawei Watch GT Runner eine neue Smartwatch, die sich – der Name verrät es – vor allem an Laufbegeisterte und Sportler richtet. Die Uhr ist mit Smartphones ab Android 6.0 oder iOS 9.0 kompatibel und kann über 100 verschiedene Sportarten tracken. Dabei darf sie auch mit Wasser in Berührung kommen, die Smartwatch ist bis 5 ATM wasserdicht. Das 46-Millimeter-Gehäuse besteht aus Kunststoff, was gegenüber Metall das Gewicht senkt und den GPS-Empfang verbessern soll. Das 1,43 Zoll große AMOLED-Display der Huawei Watch GT Runner stellt 466 x 466 Pixel dar. Mit einer Ladung des 451-mAh-Akkus hält die Uhr laut Hersteller bis zu 14 Tage durch. Gekoppelt wird über Bluetooth 5.2. Der Preis von 299 Euro erscheint auf dem Papier angemessen.

(sht)