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Huawei auf der IFA: Leere Taschen voller Hoffnung

Auf der IFA 2020 präsentierte sich Huawei im besten Licht, neue Produkte hatten die Chinesen aber nicht im Gepäck. Das dürfte auch am US-Embargo liegen.

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Huawei auf der IFA: Leere Taschen voller Hoffnung

Huawei auf der IFA 2020

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Walter Ji, bei Huawei verantwortlich für das Consumer-Geschäft in Europa, hatte auf der Pressekonferenz zur IFA 2020 nichts Neues im Gepäck. Trotzdem gab er alles, um sein Unternehmen im besten Licht darzustellen: Der chinesische Konzern zähle zu den größten Investoren in Sachen Forschung und Entwicklung in Europa, sei für über 220.000 Arbeitsplätze auf dem Kontinent verantwortlich und werde bis Jahresende noch acht Flagship-Stores und über 40 weitere Ladengeschäfte eröffnen. Die Zahl der Apps im eigenen Store steige beständig, ebenso die Masse an Entwicklern, die ihre Anwendungen auf die Huawei Mobile Services anpassen. 1,6 Millionen App-Entwickler sind es laut Ji bisher, ein Plus von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Hunderte von Tablets hat Huawei für Schulen und Bildungseinrichtungen gespendet, sogar medizinische Schutzausrüstung an Krankenhäuser in Norditalien geschickt, als die Covid-19-Pandemie dort wütete. Auch auf das Thema Sicherheit kommt Huawei zu sprechen. Privatsphäre und Datenschutz stünden bei Huawei stets an erster Stelle, lieber würde man den Laden dicht machen, als seine Kundschaft auszuspionieren, so der Unternehmenssprecher.

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Anders als in den vergangenen Jahren, als CEO Richard Yu die IFA-Keynote zu halten pflegte, gab es jedoch kaum Handfestes zu verkünden. Kein neuer Kirin-Prozessor wie noch 2019 - ein deutliches Zeichen für die Schwierigkeiten, die das US-Embargo bei der Chip-Fertigung für Huawei bedeutet. Auch keinen Termin für die Vorstellung des kommenden neuen Smartphones aus der Mate-Serie. Das neben dem P40 erwartete Mate 40 dürfte zwar trotzdem in den kommenden Wochen präsentiert werden, zu einer konkreten Ankündigung konnte man sich unterdessen nicht durchringen.

Die Huawei-Pressekonferenz auf der IFA 2020 brachte wenig Neues.

(Bild: heise online; sht)

Eins ist klar: Pompöse Launch-Events lässt die aktuelle Weltlage nicht zu, da stellt Huawei keine Ausnahme dar. Und doch ist es bemerkenswert, auf einer Messe wie der IFA keine greifbaren Neuheiten zu präsentieren oder zumindest anzukündigen. Auf dem Messegelände sind in diesem Jahr nur eine handvoll echte Messestände zu finden, der größte davon gehört Huawei. Die Produkte, die dort ausliegen, sind allesamt sattsam bekannt und bereits seit geraumer Zeit auf dem Markt.

Auch wenn Walter Ji versucht, Hoffnung zu verbreiten: Die Zeiten für Huawei bleiben schwierig, trotz unverändert hoher Absatzzahlen vor allem auf dem chinesischen Markt. Die Huawei App Gallery hat, so der Huawei-Manager, sich mittlerweile als drittgrößter Appstore etabliert, Amazon will man abgehängt haben. Der Abstand zu Apple und Google freilich uneinholbar. Gegen das US-Embargo kommt Huawei kaum an.

(sht)