Hü und Hott im ISO-Standardisierungsverfahren für Microsofts OpenXML

In dem für die US-amerikanische Empfehlung für das ISO-Standardisierungsverfahren zuständigen Komitee gibt es für OpenXML nicht die erforderliche Mehrheit.

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Microsoft hat einen Rückschlag im ISO-Standardisierungsverfahren für sein Office-Format OpenXML hinnehmen müssen. Das Exekutivkomitee des International Committee for Information Technology Standards (INCITS) hat das Fomat zwar mit 8 zu 7 Stimmen bei einer Enthaltung befürwortet, doch für eine Empfehlung hätten es 9 Stimmen sein müssen. Das INCITS ist ein Industrie-Forum, das für die Empfehlung der USA bei der International Organization for Standardization (ISO) zuständig ist. Ihm gehören neben Microsoft IT-Firmen wie Apple, Intel, HP und Sony an, die mit "Ja" gestimmt haben, sowie IBM, Lexmark und Oracle, die mit "Nein" gestimmt haben. Daneben sind dort noch das US-Heimatschutzministerium, das mit "Ja", und das Verteidigungsministerium vertreten, das mit "Nein" votiert hat.

Schon im technischen Gremium V1, das für das INCITS eine Vorabempfehlung ausarbeiten sollte, stieß Microsoft auf Probleme. Das Gremium hatte sich Mitte Juli nicht zu einer erforderlichen Mehrheit für eine "Zustimmung mit Kommentaren" durchringen können. Dennoch konnte sich Microsoft später freuen, denn der INCITS-Vorstand hatte sich trotz des nicht eindeutigen V1-Votums dafür entschieden, sich mit einer "Zustimmung mit Kommentaren" zu befassen, also auch weitere Kommentare zu sammeln und darüber abzustimmen. Bei dem nunmehr erzielten Ergebnis handelt es sich um eine Zwischenabstimmung. Das INCITS hat noch bis zum 2. September Zeit, zu einer endgültigen Entscheidung über eine Unterstützung von OpenXML beim ISO-Gemeinschaftskomitee für Informationstechnik JTC1 zu kommen. (anw)