Hynix geht gegen Strafzoll der EU vor

Der südkoreanische Speicherhersteller Hynix hat gegen den Beschluss der EU zur Verhängung von Strafzöllen gegen Importe des angeschlagenen Unternehmens Berufung eingelegt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der südkoreanische Speicherhersteller Hynix hat gegen den Beschluss der EU zur Verhängung von Strafzöllen gegen Importe des angeschlagenen Unternehmens Berufung eingelegt. Hynix habe sich dazu in dieser Woche an das Gericht Erster Instanz der EU gewandt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Seoul mit.

Es werde nachweisen können, dass die Vorwürfe der staatlichen Beihilfe für Hynix grundlos seien. "Falls wir den Fall gewinnen, werden wir die bereits bezahlten Zölle zurückerhalten."

Die EU-Kommission hatte im August einen auf fünf Jahre ausgeweiteten Ausgleichszoll von 34,8 Prozent auf Chipprodukte von Hynix Semiconductor Inc verhängt. Gegen die Stimmen von Frankreich und der Niederlande hatten 13 der insgesamt 15 EU-Regierungen den Maßnahmen zugestimmt. Bereits im Juni hatte das US-Handelsministerium gegen Hynix-Produkte Ausgleichszölle von 44,71 Prozent des Einfuhrpreises beschlossen.

Das Verfahren der EU gegen den weltweit drittgrößten Produzenten von Speicherchips war auf Grund einer Beschwerde des deutschen Herstellers Infineon eingeleitet worden. Hynix habe enorme Beihilfen über koreanische Banken erhalten, die im staatlichen Besitz seien oder durch den Staat kontrolliert würden, meint die EU-Kommission. Diese Beihilfen hätten sich negativ auf die Industrie der Gemeinschaft ausgewirkt. Die südkoreanische Regierung und Hynix hatten die Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung aus den USA und Europa zurückgewiesen. Südkorea hatte beide Fälle vor die Welthandelsorganisation (WTO) gebracht. (wst)