Streit um die Beihilfen für Hynix landet vor der WTO

Im Streit mit den USA und der EU um Beihilfen für den Chiphersteller Hynix will Südkorea eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation einreichen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Im Streit mit den USA und der EU um Beihilfen für den südkoreanischen Chiphersteller Hynix ist die Regierung in Seoul in die Offensive gegangen. Noch im Juni solle eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) wegen der Verhängung eines Strafzolls von 44,71 Prozent auf Hynix-Importe durch das US-Handelsministerium eingereicht werden, kündigte das Finanzministerium in Seoul laut dpa an.

Auch im Falle der EU sei Südkorea zur Einschaltung der WTO entschlossen. Allerdings liege aus Europa eine endgültige Entscheidung über Strafzölle auf Hynix-Chips noch nicht vor. Die EU-Kommission hatte im April einen auf vier Monate befristeten vorläufigen Ausgleichszoll von 33 Prozent des Einfuhrpreises auf Produkte des koreanischen Unternehmens verhängt.

Die südkoreanische Regierung wie auch Hynix hatten die Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung aus den USA und Europa zurückgewiesen. Seoul hatte am Mittwoch in einer Erklärung den endgültigen Beschluss des US-Handelsministeriums zur Verhängung des Strafzolls bedauert.

Das Verfahren in den USA, das nun zu Strafzöllen führte, wurde vom Hynix-Konkurrenten Micron angestrengt, der noch im Jahr 2002 große Teile des angeschlagenen koreanischen Speicherherstellers übernehmen wollte -- was der Hynix-Vorstand im April 2002 überraschend abgelehnt hatte. Die seit Juli 2002 laufenden Untersuchungen der EU gingen von einer Beschwerde des deutschen Produzenten Infineon aus. Hynix hat nach Ansicht der EU-Kommission ebenso wie der US-amerikanischen Wettbewerbshüter "enorme Beihilfen" über koreanische Banken erhalten, die im staatlichen Besitz seien oder durch den Staat kontrolliert würden. (jk)