IBM präsentiert Blade-Server mit Opteron [Update]

IBM nimmt jetzt erste Bestellungen für die neu eingeführten Blade-Server-Serie LS20 an, die der Hersteller auch mit dem neuen Dual-Core-Opterons von AMD ausliefern will.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

IBM nimmt jetzt in seinem amerikanischen Web-Shop Bestellungen für die zur Einführung des Dual-Core-Opteron angekündigten Blade-Server LS20 an. Neben dem Dual-Core-Opteron 270 (2,0 GHz) stehen auch Varianten mit Opteron 246 (2,0 GHz) sowie 250 und 252 (2,4 und 2,6 GHz) zur Auswahl.

Die Einstiegskonfiguration beginnt bei 2.259 US-Dollar mit Opteron 246, 1 GByte Speicher und ohne Festplatten. Maximal nimmt jeder Blade-Server 8 GByte-Speicher, zwei 73 GByte große U320 SCSI Platten und zwei Opterons auf. 84 der Blades füllen ein Standard-Rack, als Betriebssysteme sind die Enterprise-Linux-Distributionen von Red Hat und Suse sowie Windows Server 2003 zertifiziert.

IBM will innerhalb der nächsten zwei Wochen mit der Auslieferung beginnen. Konkurrent HP hat bereits seit längerem Blade-Server mit AMDs Opteron im Angebot, im selben Chassis lassen sich sogar Modelle mit Xeons und Opterons mischen. IBM setzte bisher ausschließlich auf Blades mit dem hauseigenen PowerPC-Prozessor oder Xeons von Intel.

Update: Auch die neuen Dual-Opteron-Blades LS20 passen in die Blade-Server-Chassis BladeCenter und BladeCenter T, die IBM gemeinsam mit Intel entwickelt hat. Diesen sehr erfolgreichen Blade-Server-Formfaktor (IBM ist zurzeit Blade-Server-Marktführer) wollen IBM und Intel sogar zu einem "halboffenen" Industriestandard weiterentwickeln. Auch die von Intel im Rahmen des "Server-Building-Block"-Programms angebotenen Blade-Systeme ähneln stark dem IBM BladeCenter. Umso schmerzlicher dürfte es für Intel sein, dass IBM nun außer den Dual- und Quad-Xeon-Blades (HS20, HS40) nicht nur Dual-PowerPC-Blades (JS20), sondern eben auch Einschübe mit AMD-Prozessoren verkauft.

Mit Grundpreisen zwischen 2259 und 3649 US-Dollar liegen die LS20-Blades im gleichen Bereich wie die Typen HS20 und JS20, doch die Zubehör-Liste ist lang -- und die Aufpreise sind gesalzen: Schon eine einzige der Ultra320-SCSI-Festplatten im 2,5-Zoll-(SFF-)Format aus der Seagate-Savvio-Baureihe kostet 399 US-Dollar. Die LS20-Blades benötigen zudem Speicherriegel in besonders kompakter Bauform, noch kleiner als das übliche Low-Profile-Format für Registered-DIMMS mit 1 Zoll Platinen-Höhe.

Interessant ist auch, dass IBM genau wie HP einen Opteron-Stromspar-Typ anbietet (bei IBM: Low-Power AMD Opteron 252, bei HP: Opteron 250 mit 68 Watt), der sich im offiziellen AMD-Lieferprogramm (noch?) nicht findet.

Für das IBM-BladeCenter-System sind zahlreiche passende Zusatzmodule erhältlich, etwa Gigabit-Ethernet- und FibreChannel-Switches sowie Storage-Server-Blades. Die Preise von beispielsweise 15.800 US-Dollar für einen 6-Port-FC-Switch oder 7600 US-Dollar für einen InfiniBand-Switch liegen allerdings recht hoch. (thl)