IBM und Dell im Server-Preiskampf

IBM verkauft einen neuen Lowcost-Server mit Intel-Celeron-Prozessor für knapp unter 700 US-Dollar. Das Angebot zielt direkt auf Dell, den US-Marktführer bei den Servern.

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IBM verkauft einen neuen Lowcost-Server mit Intel-Celeron-Prozessor für knapp unter 700 US-Dollar. Das Angebot zielt direkt auf Dell, den US-Marktführer bei den Servern. Dort kostet der billigste PowerEdge 500SC 649 US-Dollar, hat aber nur einen 800-MHz-Celeron. IBM hält beim x200VL aus der eServer-xSerie mit 50 MHz mehr Taktfrequenz und speziellen Management- und Diagnosefunktionen wie IBM Director und Project eLiza dagegen.

Hintergrund des Preiskampfes ist der Zank um Anteile eines immer schwierigeren Marktes. Nach einer vorläufigen Studie des Marktforschungsunternehmens Dataquest wurden im zweiten Quartal 2001 weltweit nur 0,7 Prozent mehr Server verkauft als im selben Zeitraum des Jahres 2000. Über ein Drittel dieser 973.784 Geräte gingen demnach in den USA über den Ladentisch. Hier führt Dell gemeinsam mit Compaq den Markt an, beide haben 28,5 Prozent Anteil. IBM folgt an dritter Stelle mit 17,1 Prozent US-Marktanteil. Weltweit betrachtet liegen Dell und IBM mit 18,0 und 16,7 Prozent Anteil enger beisammen, vor diesen beiden geht nur Compaq mit 26,7 Prozent durchs Ziel.

Wie im PC-Markt, der laut Dataquest mit 30,43 Millionen weltweit verkauften Geräten im zweiten Quartal 2001 rund 30-mal größer war, setzen auch im Servermarkt die Konkurrenten zunehmend auf Preiskampf. In den USA sackten die Verkaufszahlen im Vergleich zum 2. Quartal 2000 um 11,2 Prozent ab. Nur Dell und IBM widerstanden diesem Trend und konnten um 14,9 beziehungsweise 13,9 Prozent wachsen – nach Stückzahlen, wohlgemerkt. Der Preiskampf dürfte trotz der tatsächlich stark gesunkenen Kosten für Prozessoren und Speicher dafür sorgen, dass die Serverfirmen sich in diesem Jahr nicht mehr über so fette Einnahmen wie 2000 freuen können, als die Sparte weltweit 54 Milliarden US-Dollar einbrachte. Davon sicherte sich IBM laut Dataquest 25,5 Prozent, Dell kam nur auf 6,4 Prozent. (ciw)