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IBMs AS/400 wird 20

Berthold Wesseler

1988 brachte IBM mit der AS/400 ein neues Rechnersystem für den kommerziellen Einsatz heraus, das heute noch mit über 400.000 Installationen im Einsatz ist.

Am 21. Juni 1988 stellte IBM die Rechnerserie AS/400 [1] vor, gedacht vor allem für den Einsatz im geschäftlichen Bereich. An dem ständig weiterentwickelten System nahm der Hersteller mehrere Namensänderungen vor: iSeries (2000), iSeries i5 [2] (2003), System eServer i5 [3] (2006) und System i [4] (2007). Heute sind laut IBM [5] weltweit noch mehr als 400.000 Installationen bei über 245.000 Firmenkunden in Betrieb, davon etwa 10.000 Unternehmen aus Deutschland.

Sozusagen als Geburtstagsgeschenk bekommt System i [6] eine neues Herz: IBMs Power6-CPUs [7]. Damit wird es nicht nur leistungsfähiger, sondern gewinnt auch neue Freiheiten. Sein Betriebssystem, einst unter OS/400 [8] geführt und heute i5/OS [9] genannt, läuft auch auf einem System p [10], dem Nachfolger der 1990 angekündigten Unix-Server RS/6000. Für beide Architekturen steht außerdem Linux zur Wahl.

Frank Soltis, Chef-Entwickler bei IBM in Rochester [11] und Professor für Computer-Engineering an der Universität von Minnesota – der geistige "Vater" der AS/400 – bedauerte im Gespräch mit iX das Aufgehen "seiner" Hardware-Plattform in die Power-Systeme keineswegs. Er sieht darin ihre logische Weiterentwicklung: "Das Betriebssystem bildet als Schnittstelle zwischen Hardware und Anwendungen den Schlüssel für den Markterfolg einer Plattform", betont Soltis. Die Power-Systeme seien ein logischer Schritt in die Zukunft, da darauf bereits heute drei unterschiedliche Betriebssysteme betrieben werden könnten.

Ebenso wichtig ist i5/OS laut Soltis als Integrationsfaktor. Schon bei der Markteinführung der AS/400 habe es als OS/400 unter Beweis gestellt, dass es andere Betriebssystem-Welten (damals das S/36-Betriebssystem SSP) integrieren kann. 1998 sei dann mit der PASE-Umgebung [12] auch Unix eingebettet worden, später kam das Open Source-Quartett Linux, Apache, MySQL und PHP (LAMP) hinzu. In der neuen Kontroll-Middleware PowerVM [13] (vorher Hypervisor), seien viele gemeinsame Kontrollfunktionen des Power-Trios i5/OS, AIX und Linux ausgelagert worden. (Berthold Wesseler) / (rh [14])


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[1] http://www-03.ibm.com/systems/de/i/
[2] https://www.heise.de/news/IBM-mit-neuem-High-End-Modell-109974.html
[3] https://www.heise.de/news/Power5-ist-da-98015.html
[4] https://www.heise.de/news/IBM-System-i-Mit-nutzerbezogenem-Preismodell-gegen-Windows-Server-166302.html
[5] http://www.ibm.com
[6] https://www.heise.de/news/IBM-verschmilzt-System-i-und-p-zu-Power-Systems-195277.html
[7] https://www.heise.de/news/IBM-Power6-debuetiert-im-System-p570-180225.html
[8] https://www.heise.de/news/Unix-Anwendungen-auf-IBMs-AS-400-22721.html
[9] https://www.heise.de/news/IBM-lockt-KMUs-mit-Virtualisierungstechnik-184979.html
[10] https://www.heise.de/news/IBMs-Midrange-Betriebssystem-i5-OS-V6R1-laeuft-auf-Power6-185220.html
[11] http://en.wikipedia.org/wiki/IBM_Rochester
[12] https://www.heise.de/news/Unix-Anwendungen-auf-IBMs-AS-400-22721.html
[13] https://www.heise.de/news/IBM-lockt-KMUs-mit-Virtualisierungstechnik-184979.html
[14] mailto:rh@ix.de