ICE 3neo erstmals auf Fahrt

Zweieinhalb Jahre nach der Bestellung ist der erste ICE 3neo bereits unterwegs. Acht Fahrradstellplätze hat der Hochgeschwindigkeitszug.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 271 Kommentare lesen

Der neue ICE3 neo im Hbf Frankfurt am Main.

(Bild: Deutsche Bahn)

Lesezeit: 2 Min.

Der neue Schnellzug ICE 3neo ist an diesem Montag (5.12.) zum ersten Mal gefahren. Er sei eine Woche früher als geplant erstmals zwischen Frankfurt am Main nach Köln im regulären Passagierverkehr eingesetzt worden, teilte die Deutsche Bahn mit.

Ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember soll der Zug regelmäßig zwischen Dortmund, Köln und Frankfurt/Main verkehren sowie bis nach München über die neue Schnellfahrstrecke Wendligen–Ulm. Ab 2024 soll der ICE 3neo auch auf internationalen Verbindungen nach Belgien und in die Niederlande fahren.

Die Bahn hatte den Zug im Juli 2020 bei Siemens Mobility bestellt. Trotz Coronavirus-Pandemie und weltweit gestörter Lieferketten sei er schnell geliefert worden, schreibt die Bahn. Insgesamt hat sie 73 des ICE 3neo bestellt. Noch nie habe Siemens Mobility einen neuen ICE so schnell geliefert, betonte dessen CEO Michael Peter.

Der neue ICE besteht aus acht Wagen, ist 200 m lang und kann mit einer Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h fahren. Er hat 340 Sitzplätze in der zweiten und 99 in der ersten Klasse – allesamt mit eigener Steckdose und Halterung für ein Tablet – sowie elf Toiletten und zusätzliche Türen. Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen sollen mit einem neuen Hublift leichter zusteigen können. Reservierungsanzeigen mit farbigen LED-Leuchten informieren über reservierte und freie Sitzplätze. Erstmals habe mit dem ICE 3neo ein Hochgeschwindigkeitszug Fahrradstellplätze, schreibt die Bahn, hier sind es acht. Allerdings hat der ICE 4 ebenfalls solche Stellplätze.

Die Farbe der Innenbeleuchtung wechselt je nach Tageszeit. Die Fensterscheiben sind mit einer dünnen Metallschicht versehen, die Sonnenstrahlung fernhalten soll. In die Schicht wird ein feines Raster gelasert, dadurch werden die Scheiben mobilfunkdurchlässig. Mit 32.000 zusätzlichen Sitzplätzen bis 2029 soll er zur benötigten Sitzplatzkapazität zu einem prognostizierten Fahrgastwachstum beitragen.

Der ICE 3neo mit der alten Innenausstattung (16 Bilder)

320 km/h schnell fahren kann der ICE – wenn er nicht einem Güterzug hinterherbummeln muss.
(Bild: Deutsche Bahn)

Die Bahn will bis 2029 insgesamt 10 Milliarden Euro in neue Züge investieren. Dazu gehört der ICE L, dessen Einstieg stufenlos ist. Siemens Mobility und Alstom Transport Deutschland hat die Bahn damit beauftragt, unabhängig voneinander Konzepte für einen neuen ICE 4 zu entwickeln. Nach der Konzepterstellung soll voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 eine weitere Ausschreibung folgen. Die neue Zuggeneration soll ab Anfang der 2030er-Jahre ältere ICE 3-Züge ersetzen und die ICE-Flotte erweitern.

(anw)